Kassel

Achtung beim Pilze sammeln: So erkennen Sie giftige Verwandte!

Die Pilzsaison startet im Kreis Kassel mit reichhaltigen Funden, doch Pilzexperte Jörn Hödtke warnt dringend vor gefährlichen Verwechslungen, die zu lebensbedrohlichen Vergiftungen führen können!

Die Pilzsaison boomt und zieht zahlreiche Sammler in die herrlichen Wälder des Kreises Kassel! Nach einem trockenen Spätsommer hat der Herbst mit seinen Regenfällen und kühleren Temperaturen die perfekte Kulisse geschaffen, um köstliche Pilze wie Steinpilze, Parasole und Krause Glucken zu ernten. Doch Vorsicht: Hier lauern Gefahren!

Jörn Hödtke, der erfahrene Pilzsachverständige vom Gesundheitsamt Region Kassel, warnt eindringlich: „Achtsamkeit ist das A und O beim Sammeln!“ Die Verwechslungsgefahr mit giftigen Pilzen, darunter auch tödliche Arten, ist enorm. Im Durchschnitt gibt es in Deutschland jährlich rund zehn bestätigte Vergiftungsfälle durch Pilze – und die Dunkelziffer ist wahrscheinlich noch viel höher!

Die heimlichen Killer im Unterholz

Hödtke benennt gleich den Hauptverdächtigen: den Grünen Knollenblätterpilz. Dieser gefährliche Pilz ist für über 80 Prozent der Pilzvergiftungen verantwortlich und sein Genuss kann schon in kleinsten Mengen verheerende Folgen haben. „Schon 20 Gramm können tödlich sein!“, warnt Hödtke alarmierend. Verwechslungsgefahr besteht besonders mit essbaren Pilzen wie dem Täubling oder Champignon!

Und damit nicht genug: Einige Symptome von Pilzvergiftungen treten erst Tage nach dem Verzehr auf. „Möglicherweise führt das zu einer schleichenden Zersetzung der Muskeln, sogar des Herzmuskels!“ Hier wird deutlich: Pilze sind keine Harmlosigkeit, sondern erfordern Respekt und Wissen!

Deshalb empfiehlt Hödtke allen Sammlern, sich gründlich vorzubereiten: „Zwei Pilzführer sind ein Muss! Einer für die Hosentasche, einer für die genauere Bestimmung.“ Smartphone-Apps sind oft nicht präzise genug und können in solche Gefahr bringen, die fatal enden könnte. „Wer Pilze sammelt, muss sich mit der Materie befassen. Schließlich geht es um den Verzehr!“

Kulinarische Köstlichkeiten oder tödliche Fallen?

Interessanterweise liegt das Geheimnis vieler Pilze oft in der Zubereitung – so wie beim Hallimasch. „Roh sind sie giftig, aber gekocht köstlich!“ Hödtke bietet seine Hilfe bei der Pilzbestimmung in seinem gemütlichen Heim in Schauenburg-Elgershausen an. Seine Leidenschaft für das Pilze sammeln hat er seit der Kindheit nicht verloren und teilt nun sein Wissen mit den Sammlern der Region.

Für all jene, die keine Pilze sammeln wollen oder können, gibt es im Supermarkt auch sichere Alternativen. „Kulturchampignons sind eine hervorragende Wahl, einfach in Butter anbraten und mit Kräutern abschmecken“, empfiehlt der Experte. Und: „Bei Tiefkühlprodukten muss alles passen, damit die Pilze sicher sind.“

Unter den Sammlern in Kassel ist auch Flavio Apel, ein begeisterter Hobbyist, der diese Leidenschaft seit seiner Jugend hegt. Mit einem Korb voll gefundener Steinpilze aus dem Kaufunger Wald betrachtet er das Sammeln als Kunst! „Ich verrate meine Fundstellen niemandem!“, gesteht er schmunzelnd.

Ein Rundgang durch die Wälder des Kreises Kassel zeigt: Der Herbst lockt nicht nur mit prächtigen Farben, sondern auch mit verlockenden Pilzen. Doch: „Die Ausbeute ist wetterabhängig und variiert von Jahr zu Jahr“, gibt Apel zu bedenken. Jeder Spaziergang kann zur Schatzsuche werden – wenn man denn die richtigen Pilze erkennt!

NAG Redaktion

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