Werra-Meißner-Kreis

Warten auf Facharzttermin: So kämpft Witzenhausen gegen die Notfallflut!

Terminfrust im Werra-Meißner-Kreis: Patienten kämpfen verzweifelt um Facharzttermine, während Hausärzte das System mit Dringlichkeitscodes überlastet wird – gibt es einen Ausweg aus dem Wartezeiten-Chaos?

In einem Schock für Patienten im Werra-Meißner-Kreis wird die Suche nach Facharztterminen zusehends zur Geduldsprobe! Die Hürden steigen, und nicht jeder erhält die dringend benötigte Hilfe. Zu viele Menschen stehen vor dem Problem: Ohne einen Dringlichkeitscode vom Hausarzt geht oft nichts mehr!

Bisher konnten Patienten spontan zu Fachärzten gehen, seit 2013 müssen sie jedoch einen Überweisungsschein mit einem Dringlichkeitscode vorlegen, wenn sie nicht monatelang warten möchten. Ein System, das eigentlich helfen sollte, zeigt nun seine Schattenseiten. Hausärzte wie Dr. Philipp Siebrasse berichten von Patienten, die trotz ernsthafter Beschwerden abgewiesen werden, weil sie keinen Überweisungsschein vorlegen können. „Die Fachärzte füllen ihre Kalender lieber mit Routineuntersuchungen“, so Siebrasse frustriert.

Situationsbeschreibung: Ein Durcheinander bei der Terminvergabe

Das vertraute Bild der Patienten, die auf dringend benötigte Termine warten, wird zum Albtraum. Es gibt immer weniger Kapazitäten für neue Patienten, die ohne Notfallstatus anklopfen. „Wer nicht als Notfall eingestuft wird, hat oft einfach Pech“, sagt Siebrasse. Dabei vereitelt das aktuelle System selbst die uneingeschränkte Nutzung von Terminen bei Fachärzten!

Die Einführung der Übermittlungsscheine mit Dringlichkeitscodes am 1. Januar 2023 sollte eine Erleichterung bringen, doch die Realität sieht anders aus. Patienten, die für eine Behandlung dringend Hilfe benötigen, müssen oft monatelang auf einen Termin warten. „Wir haben tausende von Patienten, die sofort Hilfe brauchen und es trotzdem nicht bekommen“, bringt Dr. Siebrasse die Situation auf den Punkt.

Fachärzte und ihre Herausforderungen

Doch damit nicht genug: Die Hausärzte sind durch das System überlastet und müssen einen neuen Job als „Terminbucher“ für ihre Patienten übernehmen. Für jeden vermittelten Termin verdienen die Fachärzte zwischen 10 und 15 Euro, während die Hausärzte wertvolle Ressourcen binden müssen, um die Anfragen zu bewältigen. „Die Arbeit der Hausärzte wird im Prozess übersehen“, kritisiert Siebrasse.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Vergabe von Facharztterminen ungleich verteilt ist. „Während Patienten aus anderen Regionen immer wieder schneller an Termine kommen, bleiben wir hier im Kreis oft auf der Strecke“, erklärt Florian Künemund vom Klinikum Werra-Meißner.

Der Ruf nach Änderung wird laut. Patienten wünschen sich mehr Transparenz und Effizienz im deutschen Gesundheitssystem, welches sich oft als unübersichtlich und bürokratisch erweist. „Die Steigerung der Patientenzahl ohne adäquate Lösung führt zu einer Überlastung des Systems, die wir nicht länger hinnehmen können“, lautet das Fazit von Dr. Siebrasse.

Wie lange werden die Patienten im Werra-Meißner-Kreis noch um ihre Termine kämpfen müssen? Das bleibt abzuwarten, während die Stimmen der Betroffenen immer lauter werden.

NAG Redaktion

Mit einem beeindruckenden Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, sind unsere Redakteure und Journalisten ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft. Als langjährige Experten im jeweiligen Fachgebiet bringen sie sowohl lokale als auch nationale Perspektiven in die Artikel ein. Unterstützt werden sie ausserdem durch unsere KI-Systeme.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert