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Interpol-Generalsekretär: Drogenbanden bedrohen Deutschland!

Interpol-Generalsekretär Jürgen Stock schlägt Alarm: Weltweit bedrohen internationale Drogenmafia und Korruption selbst Industrieländer wie Deutschland, während das tödliche Fentanyl die Straßen erobert und der Kampf gegen das organisierte Verbrechen dringender denn je ist!

New York/Hamburg (dpa) – Alarmstimmung bei Interpol! Der scheidende Generalsekretär Jürgen Stock schlägt eindringlich die Alarmglocken: «Die Welt läuft Gefahr, den Kampf gegen die transnationale organisierte Kriminalität zu verlieren!» In eindringlichen Worten warnt er vor den beispiellosen Machenschaften international agierender Gangster, die selbst vor Industrieländern nicht haltmachen und sogar Europa destabilisieren können. Ein düsteres Bild, das aufhorchen lässt!

Stock, der im November nach zehn Jahren an der Spitze von Interpol abdankt, macht deutlich, dass die dunklen Netze der Kriminalität längst nicht mehr auf bestimmte Regionen beschränkt sind. Europa hat es besonders schwer, die einst regionalen Mafien haben sich global ausgebreitet: «Sie sind zu globalen Verbrechern geworden, sie agieren wie globale Unternehmen», erklärt der hochrangige Polizeibeamte. Diese kriminellen Verbrecher organisieren sich effektiv und besitzen riesige Ressourcen, um Menschen- und Waffenhandel voranzutreiben.

Drogen: Das Hauptgeschäft der Mafias

Besonders alarmierend ist die Situation im Drogenhandel, der nach wie vor die Haupteinnahmequelle dieser distribuierten Mafias darstellt. In Zentraleuropa, und hier vor allem in Deutschland, sind die kriminellen Geschäfte eine wachsende Bedrohung. «Wir sprechen über alle Arten von Drogen», so Stock, «aber derzeit ist Kokain ein besonders großes Problem». Trotz massiver Drogenfunde in den Häfen von Antwerpen, Rotterdam und Hamburg bleibt das Angebot auf den Straßen unberührt; das deutet darauf hin, dass die Kontrolle der Behörden nur bedingt funktioniert – Schätzungen zufolge werden nur 15 bis 20 Prozent der Einfuhren beschlagnahmt!

Ein weiteres gefährliches Element schleicht sich unter die Drogen: Fentanyl. Diese synthetische Droge findet immer häufiger seinen Weg nach Europa und stellt eine erhebliche Gefahr dar. «Es wirkt etwa 50-mal stärker als Heroin», warnt Stock und weist darauf hin, dass bereits zwei Milligramm als potenziell tödlich gelten. In den USA ist die Situation bereits katastrophal: Über 70.000 Menschen starben 2021 allein aufgrund von Fentanyl-Überdosierungen.

Die internationalen Routen des Verbrechens

Der Weg des Kokains führt unweigerlich von den Kartellen in Südamerika, hauptsächlich in Kolumbien, Peru und Bolivien, über flexible Routen nach Europa. Stock beschreibt die Reise: «Im Hafen der ecuadorianischen Stadt Guayaquil gelangt das Kokain auf Schiffe im Pazifik. Von da an wird der Markt sehr flexibel.» Je nach Route kann der Straßenverkaufspreis in Europa bis zu 90 Euro pro Gramm erreichen! Eine der profitabelsten Routen führt durch das politisch chaotische Westafrika, von wo aus Drogen bis nach Nordafrika und in die Mittelmeerregion transportiert werden.

Korruption an den europäischen Häfen ist ein enorm großes Problem, sagt Stock: «Der Zustrom von Drogen lässt sich nur dadurch erklären, dass viele örtliche Polizeichefs und Hafenbehörden offensichtlich korrumpiert werden.»

Am Ende der illegalen Lieferkette nimmt die Gewalt weiter zu: Lokale Banden kämpfen um ihr Revier, um den Straßenverkauf zu organisieren. «Weil dieser Handel so profitabel ist, kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen», so Stock, der Beispiele aus Schweden, Belgien und den Niederlanden anführt. Auch in Deutschland gibt es erste Hinweise auf solche Revierkämpfe.

Um den Gangstern einen Strich durch die Rechnung zu machen, fordert Stock mehr Zusammenarbeit der nationalen Behörden: Es müsse gezielt gegen die zehn bis 15 größten Gruppen vorgegangen werden, um den Kriminellen das Handwerk zu legen. Der Druck muss steigen, denn die Bedrohung ist real und wächst exponentiell.

NAG Redaktion

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