Die geheimnisvolle Gasse „Judenplan“: Ein Blick in Heidingsfelds Geschichte
In Heidingsfeld sorgt ein Straßenname für Aufregung: „Judenplan“ weckt bei vielen düstere Assoziationen zur NS-Zeit. Doch Marian Benjamin Fritsch, ein Experte für jüdische Geschichte, klärt auf: Der Ursprung des Namens ist harmloser als gedacht. Er bezieht sich auf das mittelhochdeutsche Wort „plān“, das eine Fläche oder einen Platz bezeichnet. Diese Erklärung lässt die Verbindung zu den finsteren Plänen des NS-Regimes, wie der Wannsee-Konferenz, in den Hintergrund treten.
Die Gasse „Judenplan“ könnte auf einen Ort hinweisen, an dem früher viele jüdische Familien lebten. Historisch war Heidingsfeld ein Ort, an dem Juden über Jahrhunderte hinweg eine blühende Gemeinde bildeten, geschützt durch königliche Privilegien. In der Blütezeit lebten bis zu 18 Prozent der Bevölkerung jüdisch, bevor die Gemeinde in den 1930er Jahren durch den Holocaust nahezu vollständig ausgelöscht wurde. Die Gedenkstätte Dürrenberg erinnert heute an diese tragische Geschichte und an die einst blühende jüdische Kultur in der Region. Mehr Informationen zu diesem Thema bietet www.wuerzburgerleben.de.