Betriebsräte aus Stade gewinnen Silberpreis für Zukunftsprojekt!
Ein strahlender Erfolg für die Betriebsräte in Stade! Am 7. November wurde das Betriebsrätenetzwerk Stade mit dem Deutschen Betriebsräte-Preis in Silber ausgezeichnet. Diese Ehrung hebt die bemerkenswerte Initiative hervor, die aus einem anfänglichen Luftschloss eine starke Standortallianz geformt hat. Diese Allianz sichert nicht nur rund 10.000 Arbeitsplätze, sondern bietet auch vielen Menschen in der Region Stade eine vielversprechende Zukunft. Wie die IGBCE berichtete, haben engagierte Betriebsräte aus fünf Chemieunternehmen – darunter Dow und Aluminium Oxid Stade – mit Weitsicht und Solidarität ein Projekt ins Leben gerufen, das als vorbildlich gilt.
Die Idee für das Betriebsrätenetzwerk entstand 2022 unter der Führung von Thomas Mellin, dem damaligen Betriebsratsvorsitzenden bei Dow. Er erkannte, dass die Unternehmen im Industriepark Stade nur gemeinsam die Herausforderungen der Energiekrise und der notwendigen Transformation bewältigen können. Trotz anfänglicher Skepsis der Unternehmensleitungen, die das Vorhaben als unrealistisch abtaten, blieben die Betriebsräte hartnäckig. Sie schufen einen Plan, um alle Entscheidungsträger zusammenzubringen, und erhielten Unterstützung von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies, der sie zu einem Treffen einlud. Dieses Treffen markierte einen Wendepunkt, denn es ging nun nicht mehr um das „Ob“, sondern nur noch um das „Wie“ der Umsetzung.
Ein Meisterwerk der Zusammenarbeit
Die Projektgruppe, die aus diesem Treffen hervorging, erhielt 315.000 Euro für drei Jahre, um den Standortentwicklungsplan für den Chemiepark Stade umzusetzen. In vier Arbeitsgruppen arbeiten die Akteure nun an Lösungen zur Reduzierung von Bürokratie, zum Erhalt von Fachkräften und zur angestrebten kohlendioxidfreien Energieversorgung. Jonas von Holt, Betriebsratsvorsitzender von Olin, betont, dass das Ergebnis zählt und freut sich über die positiven Auswirkungen auf die Region.
Die Verleihung des Preises ist nicht nur eine Anerkennung für die Betriebsräte, sondern auch ein Zeichen für die Bedeutung von Solidarität und gemeinschaftlichem Handeln in der Arbeitswelt. Petra Adolph von der IGBCE lobte in ihrer Laudatio das Engagement der Betriebsräte und hob hervor, dass nur durch Zusammenarbeit und Weitsicht eine erfolgreiche Zukunft gesichert werden kann.
Solidarität als Schlüssel zum Erfolg
Ein weiterer Höhepunkt der Preisverleihung war der Gewinn des Publikumspreises durch den Betriebsrat des GSK-Standorts in Dresden. Dieser Betriebsrat konnte erfolgreich einen geplanten Personalabbau abwenden, indem er ein Solidaritätsprojekt ins Leben rief. Alle Beschäftigten reduzieren vorübergehend ihre Arbeitszeit um 3,5 Stunden pro Woche, um die Arbeitsplätze zu erhalten. Diese Initiative, die als „Stellenerhalt durch Solidarität“ bekannt ist, wurde von den Kollegen vor Ort begeistert angenommen. IGBCE-Experte Soltmann äußerte sich begeistert über diesen besonderen Erfolg und betonte die Bedeutung der Solidarität in der heutigen Arbeitswelt, wie auch im Bericht von der IMU Böckler deutlich wurde.
Der Deutsche Betriebsräte-Preis wird seit 16 Jahren vergeben und würdigt das Engagement der Betriebsräte in Deutschland. In diesem Jahr wurden aus 60 Bewerbungen zwölf Projekte nominiert, die während des 21. Deutschen Betriebsräte-Tags in Bonn ausgezeichnet wurden. Diese Veranstaltung, die in Kooperation mit verschiedenen Gewerkschaften stattfand, unterstreicht die Wichtigkeit der betrieblichen Interessenvertretung.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Auszeichnung des Betriebsrätenetzwerks Stade und der GSK-Betriebsrat in Dresden nicht nur Erfolge für die jeweiligen Teams sind, sondern auch ein starkes Zeichen für die Kraft der Solidarität und Zusammenarbeit in der Arbeitswelt setzen. Diese Initiativen zeigen, dass durch gemeinsames Handeln auch in schwierigen Zeiten positive Veränderungen möglich sind.