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Azubi-Chance im Mühlenkreis: Jetzt noch Ausbildungsplätze sichern!

Die Ausbildungslandschaft im Kreis Minden-Lübbecke zeigt ein gemischtes Bild: Während die Zahl der Bewerber steigt, sinkt die Anzahl der angebotenen Ausbildungsplätze. Laut der Arbeitsagentur gab es am 30. September insgesamt 2107 gemeldete Lehrstellen, was einem Rückgang von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig suchen 253 Bewerber noch nach einem Ausbildungsplatz, wobei 35 Stellen unbesetzt bleiben. Dies wirft Fragen auf: Warum sind die Ausbildungsplätze rückläufig, während immer mehr Jugendliche eine Ausbildung anstreben?

Frauke Schwietert, die Leiterin der Herforder Arbeitsagentur, äußert sich besorgt über die sinkenden Zahlen. Sie führt die Entwicklung auf die schwierige wirtschaftliche Lage zurück, die viele Unternehmen dazu bringt, weniger Ausbildungsplätze anzubieten. Zudem sind einige Betriebe frustriert von der Suche nach geeigneten Bewerbern, die oft erfolglos bleibt. „Das treibt mir ein bisschen Sorgenfalten auf die Stirn“, so Schwietert. Dennoch appelliert sie an die Unternehmen, ihr Ausbildungsengagement aufrechtzuerhalten, da der demografische Wandel in den kommenden Jahren zu einem Fachkräftemangel führen könnte.

Die Herausforderungen des Ausbildungsmarktes

Besonders alarmierend ist, dass mehr als 40 Prozent der Bewerber sich nur für zehn Berufsbilder interessieren. Die beliebtesten Berufe sind Verkäufer, Kaufmann/-frau im Büromanagement und Kraftfahrzeugmechatroniker. Dies führt dazu, dass viele andere Berufsbilder ungenutzt bleiben. „Im Bezirk der IHK Ostwestfalen wird aktuell in 166 Berufen ausgebildet“, betont Ute Horstkötter-Starke, Geschäftsführerin der Beruflichen Bildung der IHK OWL zu Bielefeld. Es gibt also eine Fülle an Möglichkeiten, die jedoch nicht ausgeschöpft werden.

Die Arbeitsagentur sieht jedoch auch Lichtblicke: Die steigenden Bewerberzahlen zeigen ein wachsendes Interesse an dualen Ausbildungen. Ein Berufsabschluss ist nach wie vor die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Schwietert hofft, dass durch Nachvermittlungsaktionen mit den Kammern einigen jungen Menschen ohne Ausbildung noch eine Chance gegeben werden kann. „Ein Start in eine Ausbildung ist auch jetzt noch möglich“, fügt sie hinzu.

Unterstützung für Unternehmen und Bewerber

Die Arbeitsagentur bietet Unterstützung für Unternehmen, die freie Ausbildungsplätze besetzen möchten. Dies geschieht kostenfrei und kann über die Telefonnummer 0800 4555520 in Anspruch genommen werden. Auch interessierte Bewerber können sich unter 0571/8867890 bei der Berufsberatung melden, um Hilfe bei der Ausbildungssuche zu erhalten. „Wer motiviert ist, kann durch die Arbeitsagentur mit einer bedarfsorientierten fachlichen oder sprachlichen Förderung individuell unterstützt werden“, erklärt Schwietert.

Insgesamt bleibt der Ausbildungsmarkt im Kreis Minden-Lübbecke traditionell ausgeglichen, doch die Herausforderungen sind nicht zu unterschätzen. Die Unternehmen sind gefordert, sich den Veränderungen anzupassen und den jungen Menschen Perspektiven zu bieten. Die Zukunft der Ausbildung hängt von der Bereitschaft ab, neue Wege zu gehen und die Vielfalt der Berufsbilder zu fördern, wie auch die IHK betont.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass trotz der Herausforderungen der Ausbildungsmarkt im Mühlenkreis eine Chance für alle Beteiligten darstellt. Die richtige Unterstützung und ein offenes Ohr für die Bedürfnisse der jungen Menschen könnten den entscheidenden Unterschied machen.

NAG Redaktion

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