Bauvorhaben zur Elektrifizierung: Görlitz wird zum Verkehrsknotenpunkt!
Ein bedeutender Schritt für die Zukunft der Bahnverbindungen in Sachsen: Das Planfeststellungsverfahren zur Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz ist nun offiziell abgeschlossen. Dies wurde durch den Planfeststellungsbeschluss des Eisenbahn-Bundesamtes am 30. Oktober 2024 bekannt gegeben. Die DB InfraGO AG, die für das Projekt verantwortlich ist, plant umfassende Änderungen, die nicht nur die Gleise betreffen, sondern auch die Infrastruktur des Bahnhofs Görlitz erheblich verbessern werden. Die Details des Beschlusses sind ab dem 18. November 2024 bis zum 2. Dezember 2024 auf der Website des Eisenbahn-Bundesamtes einsehbar, wie die Sächsische Zeitung berichtete.
Die Elektrifizierung erstreckt sich über mehrere Kilometer und umfasst wesentliche Änderungen an den Gleisanlagen, einschließlich der Installation einer 3 kV DC-Oberleitungsanlage. Dies wird es ermöglichen, dass elektrisch betriebene Züge aus Polen direkt in den Bahnhof Görlitz einfahren können. Die Vorbereitungen für dieses Teilprojekt sind bereits im Gange, und die Bahn zeigt sich optimistisch, dass die Elektrifizierung der gesamten Strecke von Dresden nach Görlitz in naher Zukunft realisiert werden kann.
Wichtige Schritte für die Infrastruktur
Das Projekt umfasst nicht nur die Elektrifizierung, sondern auch den Neubau eines Mittelbahnsteigs sowie die Anpassung bestehender Bahnüberführungen. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Kapazität und Effizienz des Bahnhofs Görlitz zu steigern. Die DB InfraGO AG hat bereits Zusagen gegenüber den Trägern öffentlicher Belange gegeben, die im Rahmen des Anhörungsverfahrens getroffen wurden. Diese Zusagen sind nun verbindlich, was bedeutet, dass die Bedenken der Anwohner und anderer Beteiligter ernst genommen werden.
Doch während die Vorbereitungen voranschreiten, bleibt die Finanzierung des Gesamtprojekts ungewiss. Wie Wirtschaft in Sachsen berichtet, ist die Bahn selbst skeptisch, ob die Elektrifizierung der Strecke von den geplanten 100 Milliarden Euro für klimafreundliche Technologien im Bundeshaushalt 2025 profitieren kann. Der Verkehrswegeplan des Bundes hat das Projekt zwar aufgenommen, jedoch nicht als vordringlichen Bedarf eingestuft, was bedeutet, dass keine Bundesmittel bereitgestellt werden.
Die Zukunft der Bahnverbindungen
Die Bahn plant jedoch, die Elektrifizierung in Teilabschnitten voranzutreiben. So wird zunächst die Strecke von Dresden-Klotzsche nach Bischofswerda elektrifiziert, gefolgt von weiteren Abschnitten. Die Hoffnung ist, dass die steigende Nutzung der Strecke und die abgeschlossene Vorplanung durch den Freistaat Sachsen die Bewertung des Bundes positiv beeinflussen könnten. Die Bahn arbeitet zudem an der Elektrifizierung der Strecke Cottbus-Weißwasser-Görlitz, wobei die Finanzierung aus dem Strukturwandeltopf kommen soll.
Die Elektrifizierung der Strecke Dresden-Görlitz ist nicht nur ein technisches Projekt, sondern auch ein Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Mobilität. Die Bahn hat erkannt, dass die Schaffung von elektrischen Verbindungen zwischen Deutschland und Polen von großer Bedeutung ist. Die Anwohner und Pendler können auf eine verbesserte Anbindung hoffen, die sowohl die Reisezeit verkürzt als auch die Umweltbelastung reduziert.
Insgesamt zeigt das Projekt, dass trotz finanzieller Unsicherheiten und bürokratischer Hürden Fortschritte in der Bahn-Infrastruktur möglich sind. Die nächsten Schritte werden entscheidend sein, um die Elektrifizierung der Strecke tatsächlich zu realisieren und die Weichen für eine nachhaltige Verkehrspolitik zu stellen.