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Einbrecher aus Hoya: Kurioser Prozess um gestohlene Firmenwagen!

Im Verdener Landgericht sorgt ein spektakulärer Prozess für Aufsehen, der die Zuhörer in seinen Bann zieht. Ein 22-jähriger Mann aus Hoya steht wegen schwerer Diebstähle und Bedrohungen vor Gericht. Die Anklage wirft ihm vor, in den letzten Monaten eine Reihe von Einbrüchen begangen zu haben, darunter auch in Bahnhofsgebäude der Deutschen Bahn in Diepholz, Verden und Wunstorf. Besonders kurios sind die Umstände des Wiederauffindens der gestohlenen Fahrzeuge, wie die Kreiszeitung berichtete.

Der Angeklagte, der gerade erst aus dem Jugendarrest entlassen wurde, soll zwischen dem 15. März und dem 29. April 2024 in mehreren Fällen zugeschlagen haben. Am Osterwochenende gelang es ihm, mit gestohlenen Autoschlüsseln ein Fahrzeug aus dem Fuhrpark der Deutschen Bahn zu entwenden. Die Polizei wurde auf ihn aufmerksam, als er mit einem gestohlenen Golf in der Nähe eines Blitzers kontrolliert wurde. Seine Erklärung, er habe das Gerät „in die Luft jagen“ wollen, sorgte für Erheiterung im Gerichtssaal.

Die skurrilen Wiederentdeckungen

Die Wiederentdeckung der Fahrzeuge war ebenso bizarr. Der in Garbsen gefundene VW Tiguan war im Rasen neben einem Spielplatz festgefahren. Ein Anwohner half, das Auto herauszuziehen, während der Angeklagte noch vor Ort war, als die Polizei eintraf. Diese stellte fest, dass das Fahrzeug als gestohlen gemeldet war. Ein weiterer Vorfall ereignete sich, als der Angeklagte versuchte, einen VW Passat in einem Autohaus in Lastrup zu verkaufen. Der Verkaufsleiter bemerkte schnell, dass etwas nicht stimmte, und hielt den „Kunden“ bis zum Eintreffen der Polizei fest, die den Diebstahl bestätigte.

Die Staatsanwaltschaft hat eine lange Liste von Vorwürfen gegen den Angeklagten, der sich in der Verhandlung bisher nicht äußern wollte. Seine Mutter, die in Berlin lebt, hat ebenfalls von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht, was die Situation zusätzlich kompliziert. Die Ermittlungen zeigen, dass der Angeklagte nicht nur in Verden, sondern auch in Wunstorf und Diepholz aktiv war, wo er mit einem abgebrochenen Fahrradständer in ein Bürogebäude einbrach und die Schlüssel für einen Pkw stahl, um damit zu fliehen.

Ein Leben im Schatten des Gesetzes

Die Taten des Angeklagten sind nicht nur kriminell, sondern auch von einer gewissen Tragik geprägt. Gerade aus dem Jugendarrest entlassen, fand er sich schnell wieder in der Kriminalität. Die Polizei hat ihn am 2. April vorläufig festgenommen, doch nur zwei Tage später setzte er seine Diebestour fort. Seine Versuche, die Polizei zu täuschen, indem er einen Bekannten fälschlicherweise beschuldigte, zeigen die Verzweiflung und den Mangel an Einsicht, die ihn leiten. Er soll auch während der Fahrt zur Polizeiwache Widerstand geleistet und die Beamten beleidigt haben, wie der Weser-Kurier berichtete.

Der Prozess wird am 27. November fortgesetzt, und das Gericht hat bereits sieben weitere Termine bis Januar anberaumt. Über 20 Zeugen sollen gehört werden, und ein psychiatrischer Sachverständiger wird den Verlauf des Verfahrens begleiten. Die Fragen, die sich stellen, sind nicht nur rechtlicher Natur, sondern auch menschlicher: Was treibt einen jungen Mann dazu, trotz wiederholter Inhaftierungen und der Aussicht auf eine ungewisse Zukunft immer wieder in die Kriminalität abzurutschen?

NAG Redaktion

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