Gedenken an die Novemberpogrome: Mahnwachen im RBRS-Land heute
In der dunklen Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als die Schrecken des Nationalsozialismus ihren Höhepunkt erreichten, wurden in Deutschland unzählige jüdische Menschen Opfer brutaler Gewalt. Synagogen brannten, Geschäfte wurden geplündert und viele Menschen verloren ihr Leben. Diese schrecklichen Ereignisse, bekannt als die Novemberpogrome, werden auch in diesem Jahr im Rhein-Sieg-Kreis und Bonn mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen gewürdigt. Laut Radio Bonn finden in vielen Städten Mahngänge und Schweigemärsche statt, um der Opfer zu gedenken.
In Bonn wird am 10. November um 14:30 Uhr ein Gedenkkonzert im Foyer der Bonner Oper veranstaltet, gefolgt von Gedenkansprachen, unter anderem von der Oberbürgermeisterin, am Synagogen-Mahnmal am Moses-Hess-Ufer. Auch in Bad Godesberg, Beuel und Königswinter sind Veranstaltungen geplant, die die Erinnerung an die grausamen Taten wachhalten. So wird in Bad Godesberg am 9. November um 17:30 Uhr an der ehemaligen Synagoge ein Pogromdenken stattfinden, während in Beuel um 17 Uhr 71 Kerzen für die Opfer entzündet werden.
Vielfältige Gedenkveranstaltungen im Rhein-Sieg-Kreis
Die Gedenkveranstaltungen sind nicht nur auf Bonn beschränkt. In Siegburg wird am 9. November eine Stadtführung unter dem Motto „Jüdisches Leben in Siegburg“ angeboten, die um 14 Uhr im Stadtmuseum beginnt. Zudem zeigt der Maler Alexander Dettmar in einer Ausstellung, die bis Ende Dezember im Katholisch-Sozialen Institut zu sehen ist, die verlorenen Synagogen und deren Geschichte. Auch in Hennef wird am 10. November mit dem „Gang des Gedenkens“ an die Zerstörung der Geistinger Synagoge erinnert, wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet.
In Troisdorf wird am 9. November ab 15 Uhr eine Gedenkveranstaltung in der Johanneskirche stattfinden, bei der die Geschichte jüdischer Familien in Troisdorf thematisiert wird. Auch in Ruppichteroth wird ein Schweigemarsch abgehalten, um der jüdischen Familien zu gedenken, die in der Pogromnacht verfolgt wurden.
Ein starkes Zeichen der Erinnerung
Die Vielzahl an Veranstaltungen zeigt, wie wichtig es ist, die Erinnerung an die Opfer der Novemberpogrome lebendig zu halten. Die Bürgerinnen und Bürger in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis kommen zusammen, um den Opfern Respekt zu zollen und die Schrecken der Vergangenheit nicht zu vergessen. Diese Gedenkfeiern sind nicht nur eine Hommage an die Verstorbenen, sondern auch ein Appell an die heutige Gesellschaft, gegen Antisemitismus und jede Form von Diskriminierung einzutreten.
Die Gedenkveranstaltungen sind ein starkes Zeichen der Solidarität und des Erinnerns. Sie erinnern uns daran, dass die Vergangenheit nicht vergessen werden darf und dass wir aus ihr lernen müssen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. In einer Zeit, in der Hass und Intoleranz wieder zunehmen, ist es umso wichtiger, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und sich für eine friedliche und respektvolle Gesellschaft einzusetzen.