Himmelsabenteuer über Großenhain: Gleitschirmflieger erobern die Lüfte
In Großenhain, einem malerischen Ort in Sachsen, begeistert das Gleitschirmfliegen immer mehr Freizeitsportler. Am letzten Oktoberwochenende und an Feiertagen schwebten die Teilnehmer der Gleitschirmschule paradopia aus Dresden in den Sonnenuntergang. Diese Schule hat sich in der Szene einen Namen gemacht und ist auf Platz sechs der besten Gleitschirmschulen Deutschlands. Wie Sächsische.de berichtet, sind die Schüler zwischen 20 und 60 Jahre alt und kommen aus verschiedenen Hintergründen, um diesen aufregenden Sport zu erlernen.
Am Großenhainer Flugplatz wird das Abenteuer Wirklichkeit. Der 84-jährige Peter Reichelt, ein ehemaliger Dampflokführer, steuert die eigens gebaute Doppeltrommelwinde, die die Gleitschirme motorisiert in die Lüfte zieht. „Ich wollte schon als Lehrling Gleitschirmfliegen, aber damals war das nicht möglich“, erzählt er. Mit einer Schleppstrecke von 600 Metern und einem Seil von 1.500 Metern sorgt er dafür, dass die Piloten sicher abheben können. Alle fünf Minuten geht ein neuer Pilot in die Höhe, bereit, die Freiheit über den Wolken zu genießen.
Ein aufregendes Hobby für alle
Gunter Mühle, der Inhaber der Gleitschirmschule, hat eine bewegte Karriere hinter sich. Vom Metallurgen zum Fluglehrer, seine Leidenschaft für das Gleitschirmfliegen begann mit einem Gutschein für einen Kurs. „Gleitschirmfliegen zählt zu den schönsten und sichersten Sportarten“, betont er. Trotz der Risiken, die jeder Sport birgt, ist die Todesrate im Gleitschirmfliegen weitaus geringer als in anderen Sportarten wie dem Pferdesport oder Tauchen.
Die Ausbildung ist intensiv und erfordert Geduld. Zunächst müssen die Schüler eine Grundausbildung am Hang absolvieren, bevor sie in Großenhain ihre ersten Höhenflüge wagen. Nic Reichel, ein 24-jähriger Maschinenbauingenieur, ist begeistert von der Aussicht und dem Gefühl, in der Luft zu sein. „Die Welt von oben zu sehen, begeistert mich“, sagt er strahlend.
Vorbereitung auf den Flug
Die richtige Ausrüstung ist entscheidend. Ein eigener Gleitschirm kann bis zu 4.000 Euro kosten, und die Gesamtkosten für den Kurs belaufen sich auf etwa 2.500 Euro. „Manche schaffen den Flugschein in sechs Wochen, andere brauchen länger“, erklärt Nic. Die Flugschüler kommen aus einem 100-Kilometer-Radius, und auch ältere Menschen können diesen Sport erlernen, solange sie körperlich fit sind.
Am Feiertag warteten acht Männer und Frauen ungeduldig auf ihren Start. Jeder von ihnen sollte an diesem Tag acht Flüge absolvieren. Während des Fluges sind präzise Manöver gefragt, wie das „Ohren anlegen“, eine Technik, die den Piloten hilft, schnell zu landen, wenn das Wetter umschlägt. „Das muss jeder Flugschüler beherrschen“, sagt Gunter Mühle.
Die 26-jährige Carla von Pappenheim dokumentiert die Erlebnisse mit ihrer Kamera, während ihr Freund ebenfalls das Gleitschirmfliegen erlernt. „Es ist unser gemeinsames Hobby“, sagt sie. Auch andere Teilnehmer berichten von ihrer Aufregung und Freude beim Fliegen. Frank, ein 50-jähriger Beamter, hat sich seinen Traum erfüllt und genießt jeden Moment in der Luft. „Ich habe mich sicher gefühlt und konnte es genießen“, sagt Mirko, der seinen ersten Flug absolviert hat.
Das Gleitschirmfliegen ist mehr als nur ein Sport; es ist eine Möglichkeit, abzuschalten und die Natur aus einer neuen Perspektive zu erleben. Die Schüler planen bereits ihren nächsten Flug in die Türkei, um dort ihre Prüfungen abzulegen und die Freiheit über atemberaubenden Landschaften zu genießen. Wie Erlebnisfabrik.de empfiehlt, sollten die Teilnehmer bequeme Kleidung und festes Schuhwerk tragen, um optimal auf das Abenteuer vorbereitet zu sein.
In Großenhain wird das Gleitschirmfliegen zu einem unvergesslichen Erlebnis, das Menschen jeden Alters zusammenbringt und die Herzen höher schlagen lässt.