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Gedenken in Hamburg: 86 Jahre nach der Pogromnacht – Antisemitismus bleibt!

Hamburg steht still, während die Erinnerungen an die dunkle Nacht des 9. November 1938 wieder lebendig werden. Vor 86 Jahren verwüsteten die Nationalsozialisten die Synagogen, darunter die Hamburger Bornplatzsynagoge. An diesem schicksalhaften Tag wurden unzählige jüdische Leben zerstört, und die Stadt gedenkt nun der Opfer mit einer bewegenden Veranstaltung am Joseph-Carlebach-Platz, dem Standort der ehemaligen Synagoge. Hunderte Menschen versammelten sich, um den verfolgten und ermordeten Juden zu gedenken. Unter den Anwesenden waren prominente Stimmen wie der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, Philipp Stricharz, und die Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit. Diese erinnerte eindringlich daran, dass „jüdisches Leben zu uns gehört“ und dass es unerlässlich ist, dass Jüdinnen und Juden sich in unserer Mitte sicher fühlen können, wie auch [das Abendblatt berichtete](https://www.abendblatt.de/hamburg/politik/article407647974/gedenken-an-pogromnacht-juedisches-leben-gehoert-zu-uns.html?womort=Hamburg-Mitte).

Die Gedenkveranstaltung war nicht nur eine Rückschau auf die Vergangenheit, sondern auch ein eindringlicher Appell an die Gegenwart. „In diesem Jahr ist das Gedenken für die jüdische Gemeinschaft besonders schmerzhaft“, sagte Rebecca Vaneeva, Präsidentin beim Verband Jüdischer Studierender Nord (VJSNord). Sie verwies auf die erschreckenden Entwicklungen seit dem 7. Oktober, die den Antisemitismus in erschreckender Weise offenbart haben. Die Hetze, die auf den Straßen und im Internet zu beobachten ist, hat in vielen Fällen zu Gewalt geführt, wie die schockierenden Ereignisse in Amsterdam zeigen, die uns alle betroffen machen, wie [die dpa berichtete](https://www.dpa.de).

Ein Licht für die Opfer

Die Menschen in Hamburg zeigten ihre Solidarität und ihr Gedenken nicht nur durch Worte, sondern auch durch Taten. Mit zahlreichen Lichtern an den Stolpersteinen, die die Namen der Opfer tragen, wurde in den Straßen des Grindelviertels ein eindrucksvolles Zeichen gesetzt. Diese kleinen Messingplatten, die vor den ehemaligen Wohn- und Arbeitsorten der jüdischen Bürger verlegt sind, erinnern an die unzähligen Schicksale, die in der Pogromnacht und darüber hinaus grausam endeten. In Hamburg gibt es mittlerweile mehr als 7.000 Stolpersteine, die als Mahnmal gegen das Vergessen dienen.

Der Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) betonte in seiner Ansprache die Wichtigkeit, jüdisches Leben in Deutschland zu fördern und zu schützen. „Jüdinnen und Juden haben einen festen Platz in der Hamburger Stadtgesellschaft. Wir dulden keinen Antisemitismus“, erklärte er auf der Plattform X. Diese Worte sind nicht nur eine Bekräftigung des Engagements der Stadt, sondern auch ein Aufruf an alle Bürger, sich aktiv gegen Antisemitismus zu stellen.

Ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft

Die Pogromnacht am 9. November 1938 war ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, als Schlägertrupps im NS-Staat Synagogen und jüdische Geschäfte niederbrannten. Die Bornplatzsynagoge, das größte jüdische Gotteshaus in Norddeutschland, wurde ebenfalls zerstört. Doch es gibt Hoffnung: Es sind Pläne in Arbeit, die Synagoge wieder aufzubauen und ein neues Zentrum des jüdischen Lebens in Hamburg zu schaffen. Dies könnte ein starkes Zeichen der Resilienz und des Neuanfangs sein, das die Stadt und ihre jüdische Gemeinschaft vereint.

Die Gedenkveranstaltung am Joseph-Carlebach-Platz war mehr als nur ein Erinnern an die Vergangenheit; sie war ein kraftvolles Bekenntnis zur Gegenwart und Zukunft des jüdischen Lebens in Hamburg. In einer Zeit, in der Antisemitismus wieder auf dem Vormarsch ist, bleibt es entscheidend, dass wir zusammenstehen und die Lehren der Geschichte nicht vergessen. Nur so kann sichergestellt werden, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholen.

NAG Redaktion

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