Klimagipfel in Baku: Edenhofer warnt vor verpassten Chancen!
Der Countdown läuft! Ab Montag wird Baku zum Schauplatz des Weltklimagipfels, und die Erwartungen sind hoch. Doch der Chef des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Ottmar Edenhofer, hat klare Worte: „Das 1,5-Grad-Ziel ist gerissen!“ Wie [rbb|24](https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2024/11/brandenburg-baku-weltklimagipfel-cop-klimaforscher-edenhofer.html?womort=Potsdam) berichtet, wird 2024 voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Edenhofer zeigt sich skeptisch gegenüber den Erfolgsaussichten der Konferenz und betont, dass die Weltgemeinschaft nun dringend Maßnahmen ergreifen muss, um die Temperatur wieder zu stabilisieren.
Die Herausforderungen sind enorm. Edenhofer spricht von der Notwendigkeit, innovative Technologien zur Reduzierung von Emissionen zu entwickeln. „Wir müssen die Voraussetzungen für Nettonegativ-Emissions-Technologien schaffen“, fordert er. Dies sei die zentrale Aufgabe, die es zu bewältigen gilt. Die Konferenz könnte eine Plattform bieten, um gemeinsame Optionen zu erörtern, insbesondere für Länder wie die Türkei, Indien und China, die an CO2-Bepreisungssystemen interessiert sind.
Ein fehlender Kanzler und die Folgen
Ein weiterer Dämpfer für die Klimakonferenz: Der Bundeskanzler hat seine Teilnahme abgesagt. Edenhofer sieht dies als schlechtes Zeichen, insbesondere in Anbetracht der aktuellen politischen Unsicherheiten in Deutschland. „Es wäre wichtig gewesen, eine starke, geeinte Bundesregierung zu sehen“, so der Klimaforscher. Die Unsicherheit auf den Energiemärkten könnte die Bemühungen um Klimaschutz erheblich behindern.
Die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten wirft ebenfalls Schatten auf die Klimapolitik. Edenhofer glaubt, dass die unmittelbaren Auswirkungen auf die Konferenz begrenzt sein werden, jedoch könnte Trump versuchen, wichtige Umweltgesetze abzuwickeln, was die Handlungsfähigkeit der USA im Klimaschutz stark einschränken würde. „Das ist ein größeres Problem“, warnt er.
Die Rolle der EU und der Emissionshandel
Die Europäische Union steht vor der Herausforderung, ihre Klimapolitik effizient zu gestalten. Edenhofer betont, dass die EU mit ihren Emissionshandelssystemen gut aufgestellt ist, jedoch unter Druck steht, die Transformation der Wirtschaft voranzutreiben. „Wir werden mit Klimazöllen konfrontiert werden“, erklärt er. Diese Zölle könnten Anreize für andere Länder schaffen, ebenfalls CO2-Bepreisungssysteme einzuführen, was für die EU von grundlegender Bedeutung ist.
Brandenburg, als Beispiel für eine regionale Klimapolitik, könnte eine Vorreiterrolle einnehmen. Edenhofer sieht die Region als ein „grandioses Laboratorium“ für Klimaschutzmaßnahmen. „Geschickt ausgestaltete Klimapolitik hilft uns bei der Wettbewerbsfähigkeit“, so sein Appell. Die Herausforderungen durch die Elektromobilitätsstrategie Chinas dürfen nicht ignoriert werden, und eine starke Klimapolitik könnte entscheidend sein, um die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft zu sichern.
Die kommenden Tage in Baku werden entscheidend sein, aber die Herausforderungen sind groß. Die Weltgemeinschaft muss jetzt handeln, um die Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung zu stoppen. Die Karten liegen auf dem Tisch, und es bleibt abzuwarten, ob die politischen Entscheidungsträger die richtigen Schritte unternehmen werden, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden.