Abschied von den Strukturlotsen: Wie geht es weiter in der Alten Welt?
In der malerischen Region „Alte Welt“ rund um Kusel neigt sich ein bedeutendes Kapitel dem Ende zu. Nach drei intensiven Jahren der Zusammenarbeit und Entwicklung durch die Strukturlotsen steht das Projekt kurz vor dem Abschluss. Diese engagierten Akteure haben sich unermüdlich für die Stärkung der Region eingesetzt, und nun, da die regelmäßigen Treffen im ehemaligen Schwesternwohnheim in Reipoltskirchen auslaufen, herrscht eine spürbare Abschiedsstimmung. Wie SWR berichtete, wird es in der „Alten Welt“ ohne die Strukturlotsen nicht mehr weitergehen, zumindest nicht in der bisherigen Form.
Die Strukturlotsen, darunter Tobias Zirker, der für die Wirtschaft zuständig ist, haben sich mit verschiedenen Themen auseinandergesetzt, um die Region zwischen den Flüssen Glan, Lauter und Alsenz zu revitalisieren. Diese Initiative wurde von den Landkreisen Donnersbergkreis, Kaiserslautern und Kusel sowie der evangelischen Kirche ins Leben gerufen. Die „Alte Welt“, historisch als rückständig wahrgenommen, hat durch die Bemühungen der Strukturlotsen an Sichtbarkeit gewonnen und es wurden zahlreiche Projekte angestoßen.
Die Herausforderungen der Region
Die Strukturlotsen haben sich nicht nur in Reipoltskirchen getroffen, sondern waren auch aktiv in den Gemeinden unterwegs. Sie haben Lösungen für drängende Probleme gesucht, wie etwa die Bekämpfung von Leerständen in den Dörfern, die Gewinnung von Fachkräften für das Handwerk und die Verbesserung der Gesundheitsversorgung auf dem Land. Ein bemerkenswertes Projekt ist die Idee eines Panorama-Höhenradwegs, der von Bad Kreuznach bis Kaiserslautern führen soll und durch 30 Ortsgemeinden verläuft. Maria Guliev, eine der Strukturlotsen, hebt hervor, wie dankbar die Gemeinden für das Netzwerk waren.
Doch nicht alle Gemeinden haben die gleichen Fortschritte gemacht. Einige tun sich mit den Förderprogrammen schwer, da der bürokratische Aufwand für ehrenamtliche Ortsbürgermeister oft überwältigend ist. Tobias Zirker betont, dass es zwar Fortschritte gegeben hat, aber auch Herausforderungen bestehen bleiben. Die Strukturlotsen konnten zwar Ideen entwickeln, waren jedoch nicht für die Umsetzung verantwortlich, was oft zu Frustration führte.
Ein Blick in die Zukunft
Obwohl das Projekt der Strukturlotsen endet, wird ihre Arbeit nicht verloren gehen. Heike Bruckner berichtet, dass durch eine Bundesförderung in den nächsten drei Jahren über 300.000 Euro in die „Alte Welt“ fließen werden. Damit soll eine Stelle im Alte-Welt-Verein geschaffen werden, die sich um die Fortführung der Themen der Strukturlotsen kümmern wird. Dies zeigt, dass die Region trotz des Endes des Projekts weiterhin auf dem Weg der Entwicklung bleibt.
Die Strukturlotsen wünschen sich eine selbstbewusste „Alte Welt“, in der die Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden gestärkt wird und die Demokratie auf dem Land gefestigt bleibt. Tobias Zirker bringt es auf den Punkt: „Gerade eine solch ländliche Region hat einiges zu bieten.“ Die Zukunft der „Alten Welt“ bleibt spannend und voller Möglichkeiten, auch wenn die Strukturlotsen nicht mehr in ihrer bisherigen Form aktiv sein werden, wie SWR abschließend festhält.