Punks und Erinnerungen: Spreepark-Ausstellung im Eierhäuschen eröffnet
Im Herzen Berlins, im Eierhäuschen des Spreeparks, wird die Vergangenheit lebendig! Die Ausstellung „Vergangenes Vergnügen“ lässt Erinnerungen an den legendären Kulturpark Plänterwald aufblühen, der vor 55 Jahren als einziger Vergnügungspark in der DDR seine Pforten öffnete. Die künstlerische Leiterin Katja Aßmann erklärt, dass die Ausstellung nicht nur die nostalgischen Gefühle der Besucher wecken soll, sondern auch die emotionale Verbindung der Menschen zu diesem besonderen Ort hervorhebt, wie rbb24 berichtete.
Die Ausstellung, die am 10. November eröffnet wurde und bis zum 23. Februar 2025 zu sehen ist, zieht die Besucher mit historischen Fotos und persönlichen Erinnerungen in ihren Bann. „Willkommen im Glück“ prangt am Eingang, während an Fäden hängende Bilder die fröhlichen Gesichter der Menschen zeigen, die einst auf Karussells und Achterbahnen strahlten. Doch es sind nicht nur die glücklichen Momente, die festgehalten werden; die Ausstellung thematisiert auch die Rolle des Parks als Bühne für den DDR-Staat, der seine vermeintliche Freiheit und Freude inszenieren wollte.
Ein Ort der Freiheit und des Vergnügens
Die Ausstellung zeigt eindrucksvoll, wie der Kulturpark zu einem Sehnsuchtsort wurde, an dem sich selbst Punks in der DDR relativ frei bewegen konnten. Christian Hiller, der Kurator der Ausstellung, hebt hervor, dass der Spreepark ein Ort war, an dem Gruppen von Punks sich trafen, feierten und die Freiheit genossen. „Es war ein bunter Ort, an dem man für einige Stunden die DDR hinter sich lassen konnte“, so Hiller. Diese Erinnerungen wurden in einem über 80-minütigen Hörstück mit dem Titel „Leben unterm Riesenrad“ verarbeitet, das die Besucher durch die verschiedenen Abschnitte der Ausstellung führt.
Besonders auffällig sind die Schwarz-Weiß-Fotos von Christiane Eisler, die in den 1980er Jahren eine Gruppe junger Punks im Plänterwald festhielt. Ein junger Mann mit Irokesenfrisur und Lederjacke dreht sich im Kettenkarussell, während andere Punks vergnügt in einer Röhre herumkugeln. Diese Bilder zeigen, wie der Park nicht nur ein Ort des Vergnügens, sondern auch der Freiheit war, wo man die strengen Regeln der DDR für einen Moment vergessen konnte.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ausstellung ist nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein Blick in die Zukunft des Spreeparks. Nach der Wende wurde der Kulturpark in den „Spreepark“ umbenannt, doch 2001 musste er aufgrund finanzieller Probleme schließen und verfiel zu einem „Lost Place“. Heute sind die Bauarbeiten im Gange, um den Park bis 2026 wieder zu eröffnen. Katja Aßmann betont, dass es wichtig ist, sich vor der Wiedereröffnung an die Vergangenheit zu erinnern, um die Bedeutung des Vergnügens in der Natur zu würdigen, wie rbb24 berichtete.
Die Ausstellung „Vergangenes Vergnügen“ bietet den Besuchern nicht nur die Möglichkeit, in Erinnerungen zu schwelgen, sondern auch die Vorfreude auf die Rückkehr des Spreeparks zu erleben. Mit einer bunten Gestaltung und interaktiven Elementen, wie einer Selfie-Ecke, wird der Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis. Der Spreepark, einst ein Ort des Glücks und der Freiheit, bereitet sich darauf vor, erneut ein Zentrum des Vergnügens zu werden.