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Nachhaltigkeit im Fokus: Unternehmen setzen auf Wirtschaftlichkeit und Wachstum

Im Angesicht einer sich wandelnden Geschäftswelt kommt die Frage auf: Wie können Unternehmen nachhaltiger werden, ohne wirtschaftlich in die Knie zu gehen? Eine umfassende Studie von Bain & Company und dem FUTURE Institute hat aufgezeigt, dass Nachhaltigkeit für viele Unternehmen nicht nur ein Trend, sondern längst ein unverzichtbarer Bestandteil ihrer Strategie geworden ist. Dabei wurde deutlich, dass die CEOs in Deutschland Nachhaltigkeit auf ihre Agenda setzen, und das Thema hat für neun von zehn der Führungskräfte mindestens die gleiche Priorität wie die Digitalisierung.

Die aktuelle Polykrise – ein Begriff, der geopolitische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen umfasst – führt dazu, dass viele Unternehmen ihre Strategien überdenken müssen. Der Fokus liegt nun stärker auf der Wirtschaftlichkeit, was insbesondere in der Studie „Nachhaltigkeit: Auf dem Weg zur Wirtschaftlichkeit“ von Bain & Company und dem FUTURE Institute hervorgehoben wird. Hierbei äußerten fast alle Befragten, dass nachhaltige Transformationen ebenso wichtig sind wie vor drei Jahren, was die Bemühungen um nachhaltigere Praktiken nicht schmälert, sondern verstärkt.

Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im Fokus

Durchschnittlich 60 Prozent der Umfrageteilnehmer sind mit den bisherigen Fortschritten sehr zufrieden. Die Unternehmen setzen zunehmend auf Bezahlbarkeit in der Infrastruktur für Nachhaltigkeit. Diese Erkenntnis wird durch die Schwierigkeiten in der Nachfrage nach nachhaltigen Produkten untermauert. Der FUTURE Institute-Leiter Joern Soyke erklärt dazu: „Nur bezahlbare Nachhaltigkeit ist wirklich nachhaltig“, was die Herausforderungen heutzutage effizienter macht.

Die vorherrschenden Herausforderungen beziehen sich jedoch nicht nur auf den Markt. Externe Faktoren, wie die strikten Auflagen der EU, insbesondere die CSRD-Richtlinie, werden kritisch betrachtet. Diese Regelungen, die eine umfangreiche Berichterstattung zur sozialen Verantwortung erfordern, binden Ressourcen, die anderweitig in nachhaltige Projekte investiert werden könnten. Die Führungskräfte schätzen, dass die zunehmenden regulatorischen Anforderungen Hürden auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung darstellen, wodurch die Unternehmen gezwungen sind, ihre Prozesse kritisch zu hinterfragen.

Nächste Schritte zur nachhaltigen Transformation

Die bisherigen Erkenntnisse legen offen, dass Unternehmen gezielte Schwerpunkte setzen müssen. Drei von vier Firmen planen, neue Märkte und Geschäftsfelder zu erschließen. Das kann von der Vermarktung nachhaltiger Produkte bis hin zur Entwicklung eigener Dienstleistungen für die Kreislaufwirtschaft reichen. Die Führungsebene ist gefordert, als Treiber der Transformation zu agieren und Sicherheit im Prozess der nachhaltigen Entwicklung zu schaffen.

Veränderungen in der Unternehmensstruktur sind unvermeidlich. Die CEOs erwarten von ihren Unternehmen, dass sie klare, messbare Ziele setzen und Nachhaltigkeit in die finanziellen Steuerungsmechanismen integrieren. Dieser Schritt erfordert einen echten Kulturwandel, um die Belegschaft für die nachhaltigen Ziele zu motivieren und sie in die täglichen Abläufe zu integrieren.

Die Herausforderung, gegenüber Investoren und der Öffentlichkeit Rechenschaft abzulegen, wird als zentraler Antrieb für den Wachstumsprozess hervorgehoben. Denn nur die Unternehmen, die in der Lage sind, nachhaltige Praktiken mit ihrer Wirtschaftlichkeit zu verbinden, werden sich langfristig als wettbewerbsfähig erweisen.

Wie die Studie von Bain & Company und dem FUTURE Institute verdeutlicht, bleibt es ein gewaltiges Unterfangen, den Wandel einzuleiten – doch es ist längst kein ferner Traum, sondern unternehmerische Realität. Die ersten Schritte sind gemacht, und auch wenn die Rückmeldungen der CEOs zur Zeit der Transformation noch gemischt sind, ist eine klare Bewegung in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft unübersehbar.

NAG Redaktion

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