Tarifverhandlungen in Hamburg: IG Metall droht mit Warnstreiks!
Die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie Norddeutschlands stehen auf der Kippe! Am Montag begann die vierte Verhandlungsrunde in Hamburg, doch nach über 14 Stunden intensiven Gesprächs ist ein Ende noch nicht in Sicht. Laut einem Sprecher des Arbeitgeberverbandes Nordmetall wird „hart gerungen – es steht Spitz auf Knopf“. Die geforderten Tarifsteigerungen sind nach wie vor der zentrale Streitpunkt, und die Fronten scheinen verhärtet. Die Arbeitgeberseite, vertreten durch die Verhandlungsführerin Lena Ströbele, zeigt sich zwar vorsichtig optimistisch, doch die Differenzen beim Geld sind enorm, wie [NDR.de](https://www.ndr.de/nachrichten/info/Metaller-Tarifverhandlungen-bisher-ohne-Ergebnis,warnstreiks486.html) berichtet.
Die IG Metall hat unterdessen ihre Mitglieder mobilisiert und zu einem beeindruckenden Sternmarsch aufgerufen. Rund 4.000 Menschen versammelten sich am Hamburger Fischmarkt, um für ihre Forderungen nach sieben Prozent mehr Lohn zu demonstrieren. Christiane Benner, die Erste Vorsitzende der IG Metall, warnte eindringlich: „Entweder wir kriegen ein Ergebnis, mit dem wir gut durch die Tür kommen, oder wir müssen eine Stufe drauflegen und müssen in die 24-Stunden-Warnstreiks.“ Diese klare Ansage zeigt, wie ernst die Lage ist und dass die Gewerkschaft bereit ist, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen.
Warnstreiks und Druck auf die Arbeitgeber
In den vergangenen Tagen haben bereits mehr als 6.000 Beschäftigte in Städten wie Hannover, Hildesheim und Salzgitter an Warnstreiks teilgenommen, um den Druck auf die Verhandlungen zu verstärken. Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall, betonte: „Die Arbeitgeber sollten die Zeichen erkennen: Die Belegschaften sind absolut motiviert, ihren Forderungen Kraft und Nachdruck zu verleihen.“ Die Gewerkschaft fordert nicht nur eine Lohnerhöhung von sieben Prozent, sondern auch 170 Euro mehr für Auszubildende. Das Angebot der Arbeitgeber, das eine Steigerung von lediglich 3,6 Prozent in zwei Stufen vorsieht, wird als völlig unzureichend angesehen.
Die Verhandlungen sind nicht nur für die Beschäftigten in Norddeutschland von Bedeutung, sondern könnten auch bundesweite Auswirkungen haben. Ein erfolgreicher Abschluss in Hamburg könnte als Pilotabschluss für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Deutschland dienen. Die IG Metall hat die Bezirkschefs der Tarifbezirke Bayern und Küste beauftragt, eine Lösung zu finden, da die Verhandlungen dort kooperativer verlaufen sind.
Ein heißer Herbst für die Metallindustrie
Der „Küsten-Aktionstag“ am Donnerstag war der bisherige Höhepunkt der Auseinandersetzung, bei dem rund 19.600 Beschäftigte aus mehr als 100 Betrieben in 21 Städten ihre Arbeit niederlegten. Diese massive Mobilisierung zeigt, dass die Gewerkschaft entschlossen ist, ihre Forderungen durchzusetzen. Die Arbeitgeberseite hingegen argumentiert, dass die Forderungen der Gewerkschaft nicht mehr zeitgemäß seien und dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eine Lohnerhöhung in dieser Höhe nicht zulassen würden. Niedersachsenmetall-Chef Volker Schmidt warnte, dass die Unternehmen sich auf ein „knochenhartes Winterhalbjahr“ vorbereiten müssten.
Die Verhandlungen sind also in vollem Gange, und die nächsten Tage könnten entscheidend sein. Die IG Metall hat klar signalisiert, dass sie bereit ist, ihre Maßnahmen zu verschärfen, falls die Arbeitgeber nicht auf die Forderungen eingehen. Die Situation bleibt angespannt, und alle Augen sind auf die Verhandlungstische gerichtet, während die Beschäftigten auf ein faires Ergebnis hoffen.