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Eltern stemmen täglich 700 Kilo Verkehrsschilder für Schulweg-Sicherheit!

In einem skandalösen Schritt müssen Eltern in Berlin-Wilmersdorf nun selbst für die Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg sorgen. Vor der Nelson-Mandela-Schule wurde eine temporäre Schulstraße eingerichtet, doch der Haken ist gewaltig: Die Eltern sind verpflichtet, täglich 700 Kilogramm schwere Verkehrsschilder und Baken auf- und abzubauen. Diese absurde Situation wurde von rbb berichtet.

Die Maßnahme, die seit Dienstag in Kraft ist, soll den Schulweg sicherer machen, doch die Eltern sind frustriert. Morgens zwischen 7:30 und 8:15 Uhr wird ein Abschnitt der Pfalzburger Straße für den Autoverkehr gesperrt, während die Eltern gleichzeitig dafür sorgen müssen, dass die Schilder korrekt aufgestellt werden. Ragnhild Sørensen von der Initiative „Changing Cities“ äußerte sich empört: „Es ist absolut nicht nachvollziehbar, dass dem Bezirk und dem Land dieses Thema so egal ist – das macht sprachlos!“

Eltern im Dauereinsatz

Die Eltern müssen nicht nur die Schilder aufstellen, sondern auch nach Schulschluss wieder abbauen und lagern. Florian Kobler, dessen Kind ebenfalls die Nelson-Mandela-Schule besucht, schilderte seine Erfahrungen: „Auf den Hubwagen passen zwei von diesen tonnenschweren Barken, 18 Stück, also neunmal hin und her.“ Er betonte, dass er sich an diesem Tag das Fitness-Center sparen konnte, da er bereits einige Kilometer zurückgelegt hatte.

Die Initiative zur Verkehrsberuhigung kommt nicht von ungefähr. Seit Jahren setzen sich die Eltern für eine sichere Schulumgebung ein. Bezirksstadtrat Oliver Schruoffenegger (Bündnis 90/Die Grünen) bezeichnete die Maßnahme als „minimalinvasive Lösung“. Doch die Eltern fühlen sich mit dieser Verantwortung allein gelassen, während die zuständigen Behörden anscheinend untätig bleiben.

Ein vorübergehendes Projekt

Das Projekt ist zunächst auf drei Monate angelegt. In dieser Zeit müssen die Eltern die Schilder eigenständig verwalten, bevor entschieden wird, ob eine dauerhafte Lösung gefunden werden kann. Doch die Unsicherheit über die Verkehrssicherheit nach Schulschluss bleibt bestehen, was die Eltern zusätzlich belastet.

Die Situation wirft ein grelles Licht auf die Verantwortung der Behörden, die es versäumen, für die Sicherheit der Kinder zu sorgen. Die Eltern sind bereit, sich für ihre Kinder einzusetzen, aber es ist nicht hinnehmbar, dass sie dafür mit solch einer schweren Last allein gelassen werden. Wie rbb berichtete, bleibt abzuwarten, ob die Verantwortlichen endlich handeln werden, um eine dauerhafte und sichere Lösung für die Schüler zu finden.

NAG Redaktion

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