Neuer Mülldienstleister für Schwalm-Eder-Kreis: PreZero übernimmt ab 2025!
Ein dramatischer Wechsel in der Abfallentsorgung steht bevor: Ab Januar 2025 wird die PreZero Service Nordhessen GmbH die Müllabfuhr im Schwalm-Eder-Kreis übernehmen. Dies geschieht, nachdem die RMG Rohstoffmanagement GmbH überraschend ihren Vertrag gekündigt hat. Der Grund? Ein heftiger Konflikt über Preiserhöhungen, der die Verantwortlichen des Zweckverbands Abfallwirtschaft Schwalm-Eder (ZVA) in eine Zwickmühle brachte. Wie HNA berichtete, forderte RMG eine Preisanpassung von 24,4 Prozent, die vom ZVA nicht akzeptiert wurde.
Der ZVA-Vorsitzende Landrat Winfried Becker ließ keinen Zweifel daran, dass eine Erhöhung um 1,3 Millionen Euro pro Jahr ohne rechtliche Grundlage nicht tragbar sei. Der Streit eskalierte, und RMG kündigte den Vertrag, der bis 2027 laufen sollte, zum 31. Dezember 2024. Trotz intensiver Verhandlungen und sogar gerichtlicher Auseinandersetzungen in Kassel konnte keine Einigung erzielt werden. Ein Vergleichsvorschlag des ZVA, orientiert an Richtlinien des Bundeswirtschaftsministeriums, wurde von RMG abgelehnt.
Ein neuer Anbieter für 180.000 Einwohner
Mit PreZero übernimmt nun ein erfahrener Dienstleister die Einsammlung der Abfälle für die 180.000 Einwohner des Kreises. Becker zeigt sich optimistisch, dass PreZero, mit rund 4.800 Mitarbeitern, die Herausforderung meistern wird. Die benötigten Fahrzeuge sind bereits bestellt, und das Personal wird zeitnah eingestellt. „Ein solcher kurzfristiger Wechsel ist für ein Verbandsgebiet dieser Größe eine Herausforderung“, räumt Becker ein, betont jedoch, dass der ZVA PreZero in der Übergangsphase unterstützen werde.
Die Abfalleinsammlung soll im ersten Jahr reibungslos funktionieren, doch Becker bittet die Bürger um Verständnis, falls es anfangs zu Verzögerungen kommen sollte. Die Entsorgung von Sperrmüll und Verpackungen in den gelben Tonnen bleibt von diesem Wechsel unberührt.
Rückblick auf die holprige Vergangenheit
Der ZVA hatte die Einsammlung der Abfälle 2020 europaweit ausgeschrieben, und RMG setzte sich gegen mehrere Wettbewerber durch. Nach einer anfänglichen holprigen Phase, die bei solchen Wechseln nicht ungewöhnlich ist, lief die Abfallentsorgung zuletzt weitgehend reibungslos. Doch die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie schnell sich die Lage ändern kann.
Für eine langfristige Lösung ab 2026 plant der ZVA ein neues, europaweites Ausschreibungsverfahren. Die Bürger des Schwalm-Eder-Kreises können gespannt sein, wie sich die Situation entwickeln wird und ob PreZero die hohen Erwartungen erfüllen kann. Die Abfallentsorgung ist ein zentrales Thema für die Lebensqualität in der Region, und die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für die Zukunft zu stellen, wie HNA abschließend festhält.