Neuer Ballettdirektor bringt frischen Wind ins Schweriner Ensemble
Die Stimmung am Mecklenburgischen Staatstheater in Schwerin ist wieder großartig! Ballettdirektor Jonathan dos Santos hat mit seiner offenen und respektvollen Art das Ensemble begeistert. Nach der problematischen Amtszeit seiner Vorgängerin Xenia Wiest, die wegen mehrfacher Vertragsverstöße und interner Konflikte im Juli 2023 entlassen wurde, hat dos Santos frischen Wind in die Ballett-Company gebracht. Wie die Ostsee-Zeitung berichtete, ist die Atmosphäre unter den Tänzern nun kollegial und motiviert.
Jonathan dos Santos, der im Juli 2023 die Leitung übernahm, hat sich als wahrer Glücksgriff erwiesen. Die Tänzerin Eliza Kalcheva, die seit 2010 Teil des Ensembles ist, schwärmt: „Die Stimmung bei uns ist großartig. Wir sind sehr glücklich mit Jonathan dos Santos als neuem Ballettdirektor und Ana Isabel Casquilho als Ballettmeisterin.“ Der Brasilianer, der aus São Paulo stammt, hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine positive Atmosphäre zu schaffen, in der die Tänzer ihre Leidenschaft für das Ballett ausleben können.
Ein Neuanfang nach Turbulenzen
Die Probleme unter Wiest waren gravierend. Nur zwei von zwölf Tänzern blieben nach ihrem Amtsantritt übrig, was die Notwendigkeit eines Wechsels verdeutlichte. Dos Santos bringt nicht nur Erfahrung mit, sondern auch eine Vision für die Zukunft des Balletts in Schwerin. „Ich möchte, dass meine Tänzer glücklich sind“, betont er und zeigt damit, dass ihm das Wohl seiner Tänzer am Herzen liegt.
Am 25. Oktober 2023 feierte die Ballett-Company mit „Four Seasons Recomposed“ ihre erste Premiere unter der neuen Leitung. Das Publikum war begeistert, und sogar die ehemalige Ballettchefin Xenia Wiest war unter den Zuschauern. „Sie hat sich für mich gefreut“, sagt dos Santos, was für ihn eine schöne Bestätigung seiner Arbeit ist.
Jonathan dos Santos: Ein Leben für den Tanz
Der neue Ballettchef hat eine bewegte Karriere hinter sich. Schon als Kind tanzte er Samba, bevor er mit zehn Jahren in eine Ballettschule kam. „Vom ersten Tag an war es mein Traum, Tänzer zu werden“, erinnert sich der 34-Jährige. Seine Tanzausbildung absolvierte er in Brasilien und Kanada, bevor er 2009 nach Deutschland kam. Hier hat er in verschiedenen renommierten Kompanien getanzt und sich einen Namen gemacht.
„In Brasilien gibt es viele Tänzer, aber nicht viele Jobs“, erklärt dos Santos. In Deutschland hingegen schätzt er die guten Arbeitsbedingungen für Künstler. „Nach 16 Jahren fühle ich mich hier zu Hause“, sagt er und genießt das Leben in Schwerin, wo er mit seiner Katze Linda lebt.
Die positive Entwicklung am Mecklenburgischen Staatstheater steht im Kontrast zu den Herausforderungen, die das Burgtheater in Wien unter dem neuen Direktor Stefan Bachmann erwartet. Wie nachtkritik.de berichtet, plant Bachmann für die Spielzeit 2024/25 eine Rückkehr zu den Wurzeln des Theaters, während er gleichzeitig die Herausforderungen der Renovierung des Kasino am Schwarzenbergplatz meistern muss.
Die neuen Direktoren in Schwerin und Wien zeigen, wie wichtig eine positive Atmosphäre und klare Visionen für den Erfolg eines Theaters sind. Während dos Santos das Schweriner Ensemble mit frischem Elan und Begeisterung führt, steht Bachmann vor der Aufgabe, das Burgtheater nach turbulenten Zeiten wieder auf Kurs zu bringen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob beide Theater unter neuer Leitung florieren können.