Streit um Winterbetrieb: Valepp sorgt für Aufregung im Tegernseer Tal!
Die idyllische Valepp, ein verborgenes Tal in den Schlierseer Bergen, steht im Mittelpunkt eines hitzigen Streits, der Naturschützer und Investoren gleichermaßen in Aufregung versetzt. Vor zwei Jahren hatten die Betreiber Johannes Rabl und Manuel Neuer, bekannt aus der Fußballwelt, versprochen, das traditionsreiche Forsthaus Valepp im Winter nicht zu öffnen. Diese Zusicherung wurde von Naturschutzverbänden wie dem Bund Naturschutz und dem Verein zum Schutz der Bergwelt mit Freude aufgenommen. Doch nun, da die Winterpause nur noch eingeschränkt gilt, sind die Naturschützer entsetzt. Laut einem Bericht von Merkur ist die Enttäuschung groß, da die Betreiber nun auch Buchungen über Silvester zulassen.
Die Wende kam, als die Naturschutzverbände auf der Website des Forsthauses entdeckten, dass es vom 1. Mai bis 31. Dezember geöffnet sein soll. Angela Brogsitter-Finck, Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Tegernseer Tal, äußerte sich empört über diese Entscheidung und bezeichnete den Umgang mit der Natur als „erschütternd“. Die ursprüngliche Vereinbarung, die eine Winterpause vorsah, scheint nun in der Luft zu hängen.
Ein Kompromiss in der Luft?
Rabl, der Gastronom des Forsthauses, versicherte in einem Telefonat mit Brogsitter-Finck, dass die Öffnungszeiten mit der Unteren Naturschutzbehörde abgesprochen seien. Er betonte, dass es keine große Silvesterfeier geben werde und kein Feuerwerk stattfinden soll. Dennoch bleibt die SGT-Vorsitzende skeptisch, da die abendliche Lärmbelästigung durch die Holzkegelbahn weiterhin ein Problem darstellt. „Wir wurden überhaupt nicht mit einbezogen“, klagt Brogsitter-Finck, nachdem man ursprünglich gemeinsam eine Lösung gefunden hatte.
Die Situation wird durch die bevorstehenden Winterbedingungen kompliziert. Rabl erklärte, dass die Entscheidung über eine mögliche Straßensperrung im Falle von winterlichen Straßenverhältnissen von der Lawinenkommission getroffen werden würde. Er sieht die neuen Öffnungszeiten als umweltverträglicher an, doch die Schutzgemeinschaft bleibt unzufrieden mit der Kommunikation und den Änderungen.
Ein neuer Ansatz für die Valepp
Die Investoren Rabl und Neuer haben sich jedoch nicht nur auf die Winterpause konzentriert. Laut einem Bericht von Süddeutsche Zeitung haben sie sich mit mehreren Naturschutzverbänden auf ein Verkehrskonzept geeinigt, das den Individualverkehr minimieren soll. Die beiden Unternehmer möchten die Valepp als ein Wirtshaus für alle gestalten und haben sich verpflichtet, die Natur zu respektieren. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass wir in der Valepp ein Wirtshaus für alle machen wollen“, so Rabl.
Die Investoren planen, mindestens vier bis fünf Millionen Euro in die Sanierung des denkmalgeschützten Forsthauses zu investieren. Dies geschieht im Rahmen eines Erbpachtvertrags, der sicherstellen soll, dass das Forsthaus nicht zu einem teuren Promi-Lokal wird. Die Betreiber haben zudem zugesichert, dass nur noch das Jagerhäusl und das Klausenhaus im Winter als Selbstversorgerunterkünfte vermietet werden.
Die Naturschutzverbände zeigen sich überrascht von diesen Entwicklungen und hoffen auf eine positive Wendung. Hans Kornprobst vom Bund Naturschutz bezeichnete die Einigung als „sensationell“ und betonte, dass die Valepp als Vorzeigeprojekt für nachhaltigen Tourismus dienen könnte. Der Weg zur Einigung war jedoch steinig, und die Naturschutzverbände hatten zuvor eine Petition gegen die Pläne eingereicht, die jedoch abgelehnt wurde.
Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Valepp tatsächlich ein Ort der Ruhe und des Respekts für die Natur wird oder ob die Konflikte zwischen Naturschutz und wirtschaftlichen Interessen weiter bestehen bleiben. Die Natur wird letztlich entscheiden, ob die Valepp im Winter für Besucher zugänglich bleibt oder ob die Schneefälle die Pläne durchkreuzen.