Koblenz plant klimaneutrale Wärmeversorgung: Stadtrat gibt grünes Licht!
Koblenz steht vor einer revolutionären Wende in der Wärmeversorgung! Die Stadt hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Klimaneutralität bis 2045. Der Stadtrat wird heute über den kommunalen Wärmeplan abstimmen, der die Weichen für eine nachhaltige Heizstrategie stellt. Laut SWR Aktuell ist Koblenz eine der ersten Kommunen in Rheinland-Pfalz, die einen solchen Plan entwickelt hat, um die Heizmethoden der Bürger grundlegend zu verändern.
Aktuell heizen die meisten Koblenzer mit Erdgas und Erdöl, während nur etwa zehn Prozent der Wärme aus erneuerbaren Energien stammen. Dies muss sich ändern, um den gesetzlichen Vorgaben gerecht zu werden. Die Experten schlagen vor, dass bis 2045 etwa 70 Prozent des Wärmebedarfs durch Wärmepumpen und 20 Prozent durch Wärmenetze gedeckt werden sollen. Wasserstoff könnte vor allem für die Industrie eine bedeutende Rolle spielen.
Fokusgebiete und deren Bedeutung
Im kommunalen Wärmeplan sind verschiedene „Fokusgebiete“ festgelegt, die unterschiedliche Heizstrategien erfordern. Ein orange markiertes Gebiet umfasst das Rauental, die Altstadt und die Karthause, wo eine zentrale Wärmeversorgung über Wärmenetze geplant ist. Die Stadt hat verschiedene Energieträger ins Spiel gebracht, darunter die Nutzung von Flusswasserwärme und Abwasser-Wärmepumpen. Immobilienbesitzer in diesen Bereichen können sich an die Wärmenetze anschließen, sind jedoch nicht verpflichtet, dies zu tun.
Für weniger dicht besiedelte Stadtteile, die im Plan gelb eingezeichnet sind, wird eine Umstellung auf Wärmepumpen oder andere Lösungen bis spätestens 2045 angestrebt. Hier müssen die Hausbesitzer eigenständig entscheiden, wie sie ihre Immobilien klimafreundlich heizen möchten. Ein dritter Bereich, blau markiert, betrifft vor allem den Wallersheimer Hafen, wo Industriebetriebe möglicherweise auf Wasserstoff als Wärmequelle umsteigen könnten.
Investitionen und zukünftige Herausforderungen
Die Umsetzung des Wärmeplans könnte der Stadt nicht nur helfen, von fossilen Brennstoffen unabhängig zu werden, sondern auch die regionale Wirtschaft ankurbeln. Experten schätzen, dass die Investitionen für alle Maßnahmen in Koblenz rund 1,37 Milliarden Euro betragen werden. Dies wird eine gemeinsame Anstrengung von Stadt, Stadtwerken, Investoren und Hausbesitzern erfordern, insbesondere wenn neue Heizungen benötigt werden.
Ab dem 1. Juli 2026 wird das neue Gebäudeenergiegesetz in Kraft treten, das vorschreibt, dass neue Heizungen zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Dies wird die Situation für viele Hausbesitzer erheblich verändern. Die Stadt plant zudem, die Bürger umfassend über die neuen Regelungen zu informieren. Eine Informationsveranstaltung findet am 21. November in der Rhein-Mosel-Halle statt, wie SWR Aktuell berichtet.
Die kommunale Wärmeplanung in Koblenz ist nicht nur ein Schritt in Richtung Klimaneutralität, sondern auch eine Chance, die Stadt zukunftssicher zu machen und die Lebensqualität für alle Bürger zu verbessern. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um diese ambitionierten Ziele zu erreichen und die Stadt auf den richtigen Kurs zu bringen.