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Klimaschutz in Altötting: Aiwanger fordert mehr Bürgerbeteiligung!

Im Herzen von Altötting brodelt die Diskussion um den Klimaschutz! Am 9. November versammelten sich im Kultur+Kongress Forum zahlreiche Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Psychologie, um die Frage zu erörtern: „Zu wenig oder zu viel?“ Unter den Diskutanten war auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger, der die hitzige Debatte als „aufgeheizt“ bezeichnete. Laut einem Bericht von Innsalzach24 war die Veranstaltung Teil des Zukunftsforums Perspektivwechsel, das sich mit der Zukunft der Klimapolitik beschäftigte.

Die Diskussion drehte sich um die Herausforderungen und Chancen, die mit der Transformation hin zu nachhaltigeren Energien verbunden sind. Aiwanger betonte, dass es wichtig sei, die Bevölkerung auf diesem Weg mitzunehmen. „Leute mitzunehmen, heißt, dass ich meine innerpolitischen Ziele nur so schnell vorantreibe, dass ich immer die Mehrheit der Bevölkerung hinter mir habe“, erklärte er. Diese Aussage verdeutlicht, wie entscheidend das Vertrauen der Bürger in politische Entscheidungen ist.

Unsicherheit und Verantwortung

Die Diplompsychologin Lea Dohm wies darauf hin, dass das Gefühl der Unsicherheit viele Menschen davon abhält, aktiv am Klimaschutz teilzunehmen. „Wir haben an vielen Stellen ein Anspruchsdenken“, stellte sie fest. Thomas Ranft, ein weiterer Diskutant, erklärte, dass die Verantwortung oft hin- und hergeschoben werde: Die Politik verweise auf den Bürgerwillen, während die Bürger von den Politikern Handeln fordern. „Es wäre total hilfreich, an einem Strang zu ziehen“, fügte Dohm hinzu.

Ein Beispiel für diese Unsicherheit lieferte Ranft mit einer persönlichen Anekdote über einen Nachbarn, der während einer Hochwasserflut gerettet wurde. „Das Erste, was er sagt: Fahren Sie auch zum Bahnhof“, verdeutlichte er, wie wichtig klare Kommunikation und Verantwortungsbewusstsein sind.

Wasserstoff als Schlüsseltechnologie

Ein zentrales Thema der Diskussion war der Einsatz von Wasserstoff als Energieträger. Aiwanger erklärte, dass in Bayern viele Häuser an Erdgasheizungen angeschlossen seien und dass es bereits erste Umstellungen auf Wasserstoff gebe. „Wir haben die Leitungen. Sie sind überwiegend wasserstofftauglich mit kleiner Anpassung“, sagte er. Die Pläne sehen vor, bis 2032 ein Wasserstoffkernnetz von 9000 Kilometern zu schaffen, das die großen Städte anschließen soll.

Die Professorin Petra Denk, die die Diskussion moderierte, äußerte Bedenken hinsichtlich des Wirkungsgrads von Wasserstoff. Aiwanger konterte, dass der Wirkungsgrad zwar am höchsten sei, wenn Strom direkt in Batterien gespeichert werde, aber Wasserstoff dennoch eine wichtige Rolle spiele, um auch in Zeiten hoher Nachfrage Energie bereitzustellen. „Es ist natürlich am effektivsten, die Erdbeeren frisch zu essen. Aber wenn du den Bauch voll hast, dann mache ich aus dem Rest Marmelade“, erklärte er bildhaft.

Die Bedeutung von Wasserstoff für die Industrie wurde ebenfalls hervorgehoben. Aiwanger berichtete von einem Besuch bei den ERLUS Dachziegelwerken, wo man für die Umstellung auf Wasserstoff 25 bis 27 Windräder benötige, um den Strombedarf zu decken. „Alternativen zu Wasserstoff sind die weitere Nutzung des Erdgases oder die Abwanderung nach Amerika“, warnte er.

Fazit und Ausblick

Die Diskussion in Altötting zeigt deutlich, dass die Meinungen über den Klimaschutz weit auseinandergehen. Während einige eine schnelle Umsetzung fordern, plädieren andere für einen behutsamen Ansatz, der die Bevölkerung mitnimmt. Die Herausforderungen sind groß, doch die Chancen, die sich durch innovative Technologien wie Wasserstoff ergeben, sind vielversprechend. Die Debatte ist noch lange nicht zu Ende, und die Bürger sind aufgerufen, sich aktiv einzubringen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Wie Innsalzach24 berichtete, bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Entscheidungen in den kommenden Jahren entwickeln werden.

NAG Redaktion

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