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Zukunft der katholischen Schulen: Pluralität und neue Perspektiven in Speyer

In Speyer fand ein bedeutendes Treffen statt, das die Zukunft der katholischen Schulen in Deutschland maßgeblich beeinflussen könnte. Vom 13. bis 15. November 2024 versammelten sich rund 40 Vertreterinnen und Vertreter katholischer Schulträger aus 27 Diözesen, um über die Herausforderungen und Perspektiven ihrer Bildungseinrichtungen zu diskutieren. Diese Konferenz, die im Pastoralseminar St. German stattfand, wurde von der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Schulabteilungen aus den (Erz-)Diözesen Deutschlands (Koleischa) begleitet. Wie das Bistum Speyer berichtete, war das Ziel, die Pluralität und den besonderen Beitrag katholischer Schulen in der Gesellschaft zu betonen.

Dr. Irina Kreusch, die Gastgeberin des Bistums Speyer, eröffnete die Veranstaltung mit einem kulturellen Rahmenprogramm, das eine Führung durch den beeindruckenden Kaiser- und Mariendom sowie eine Weinprobe beinhaltete. „Katholische Schulen stehen für bewährte Pluralität“, erklärte Kreusch und hob hervor, wie wichtig diese Schulen für die Gesellschaft sind. Ein weiteres Highlight war der Beitrag von Dr. Sandra Krump aus München, die als Vorsitzende der Konferenz der Katholischen Schulen in freier Trägerschaft (KKS) die einzigartigen Projekte vorstellte, die Menschen für katholische Schulen begeistern können. Sie nannte das Edith-Stein-Gymnasium in München als Beispiel für eine erfolgreiche Imagekampagne.

Ein Austausch von Ideen und Erfahrungen

Die Konferenz bot auch eine Plattform für den Austausch überregionale Erfahrungen. Susanne Orth, Vorsitzende der Koleischa, betonte die Bedeutung des Religionsunterrichts und der Schulpastoral als wichtige Anker in Zeiten der Unsicherheit. „Der überregionale Austausch ist von großem Wert“, so Orth. Prof. Dr. Ulrich Hemel, der per Videokonferenz zugeschaltet war, unterstrich die Notwendigkeit von Investitionen in die Bildung, besonders in Zeiten knapper öffentlicher Mittel. „Bildung ist der kostbarste Rohstoff, den wir haben“, stellte er fest.

Ein weiterer zentraler Punkt der Konferenz war die Diskussion über den Umgang mit der Vielfalt sexueller Identitäten in der Schule. Ein entsprechendes Papier der bischöflichen Kommission für Erziehung und Schule wird bald veröffentlicht und stieß auf großes Interesse unter den Teilnehmenden.

Die Rolle der St. Dominikus Schulen

Ein ähnlicher Austausch fand bereits am 18. September 2019 statt, als die Lehrerkollegien der Gemeinnützigen St. Dominikus Schulen GmbH in Speyer ihren „Tag der St. Dominikus Schulen“ feierten. Diese Schulen sind die größten katholischen Schulträger im Bistum Speyer und betreiben insgesamt sieben Ersatzschulen. Der Tag diente dem gegenseitigen Kennenlernen und der Förderung des Zusammengehörigkeitsgefühls unter den Lehrkräften. Die Dominikanerinnen des Instituts St. Dominikus berichteten über ihre Erfahrungen und die wichtige Rolle, die sie in der Bildung junger Menschen spielen. Schwester Hanna Sattler OSB hielt einen Vortrag über das Besondere an katholischen Privatschulen, was den Lehrkräften wertvolle Einblicke gab.

Aktuell besuchen rund 360.000 Schülerinnen und Schüler eine der 904 katholischen Schulen in Deutschland, die von Bistümern, kirchlichen Stiftungen und Orden getragen werden. Diese Schulen machen etwa 3,7 Prozent aller Schüler in Deutschland aus und sind damit ein bedeutender Teil des Bildungssystems. Die Konferenzen und Austauschveranstaltungen, wie die in Speyer, sind entscheidend, um die Qualität und Relevanz der katholischen Bildungseinrichtungen auch in Zukunft zu sichern.

NAG Redaktion

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