Fastnacht und Wahl: Mainz steht vor einer turbulenten Herausforderung!
Die Fastnacht in Mainz steht vor einer unvorhergesehenen Herausforderung: Die vorgezogene Bundestagswahl soll am 23. Februar stattfinden, genau in der Hochphase der närrischen Tage. Diese Nachricht hat die Fastnachter in der Region in Aufregung versetzt. Wie SWR berichtete, müssen sich die Fastnachter nun schnell auf die neuen Gegebenheiten einstellen, während sie gleichzeitig ihre traditionellen Veranstaltungen vorbereiten.
Johannes Bersch, der als Moguntia auftritt und politische Vorträge hält, sieht sich gezwungen, seine Reden kurzfristig anzupassen. „Zwar musste ich mich schon des Öfteren schnell auf Veränderungen in der politischen Landschaft einstellen, in diesem Ausmaß ist das aber neu für mich“, erklärt er. Die Fernsehsitzung „Mainz bleibt Mainz wie es singt und lacht“ findet nur wenige Tage nach der Wahl statt, was zusätzlichen Druck erzeugt.
Gelassenheit unter den Fastnachtern
Der Stress betrifft nicht nur die Redner, sondern auch die Wagenbauer des Rosenmontagszuges. Stefan Hisge, der neue Chef-Wagenbauer, äußert sich besorgt: „Als ich von dem Termin gehört habe, sind mir ein paar graue Haare mehr gewachsen.“ Er plant, aktuelle Motivwagen für den Rosenmontag zu gestalten, was angesichts des engen Zeitplans eine große Herausforderung darstellt.
Wahlvorbereitungen und Fastnacht
Die Fastnachtsvereine stehen ebenfalls vor Problemen. Viele ihrer Hallen, die normalerweise für Fastnachtsitzungen genutzt werden, sind als Wahlbüros vorgesehen. Ralf Peterhanwahr, Pressesprecher der Stadt Mainz, versichert jedoch, dass die Fastnachter ihre Hallen behalten dürfen. „Wir wollen keinen Ärger mit den Fastnachtsvereinen“, betont er. Die Stadt wird alternative Räumlichkeiten für die Wahl suchen, um die Veranstaltungen der Fastnachter nicht zu stören.
Die Situation ist nicht nur in Mainz angespannt. In anderen rheinland-pfälzischen Kommunen gibt es ähnliche Sorgen. Laut Tagesschau könnte es Probleme bei der Rekrutierung von Wahlhelfern geben, da viele Fastnachter an den Feierlichkeiten beteiligt sind. In Trier beispielsweise werden etwa 800 Wahlhelfer benötigt, und viele Hallen sind bereits für Fastnachtsveranstaltungen reserviert.
Doch trotz der Herausforderungen gibt es auch Optimismus. Innenminister Michael Ebling äußert sich zuversichtlich: „Es ist hinzukriegen und es muss auch hinzukriegen sein.“ Die Kommunen seien erfahren in der Organisation von Wahlen und würden die notwendigen Räume finden. Auch Andreas Göbel, geschäftsführender Direktor des Landkreistages Rheinland-Pfalz, sieht keine größeren Konflikte mit der Fastnacht.
Die Fastnachter hoffen, dass sie ihren Höhepunkt des Jahres trotz der Neuwahl des Bundestages feiern können. Florian Sitte, Präsident des Mainzer Carneval Clubs, wünscht sich, dass Wahlhelfer rekrutiert werden, die nicht in der Fastnacht engagiert sind, um die Feierlichkeiten nicht zu stören. „Ich gehe davon aus, dass das Publikum bei der Fastnacht wegen der jüngsten Entwicklungen politisch noch interessierter sein wird als sonst“, fügt er hinzu.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die Fastnacht und die Bundestagswahl miteinander vereinbart werden können. Die Vorbereitungen laufen, und die Fastnachter sind entschlossen, ihre Traditionen aufrechtzuerhalten, während sie sich gleichzeitig den politischen Veränderungen stellen.