CDU-Politiker Gahler verteidigt Nord-Stream-Angriff: Legitimes Ziel?
Ein politisches Erdbeben erschüttert momentan die deutschen Medien: Michael Gahler, CDU-Abgeordneter im EU-Parlament, hat die explosive Zerstörung der Nord-Stream-Pipeline als „legitimes Ziel“ gerechtfertigt. Gahler äußerte sich in Straßburg während einer Debatte zur Krisenvorsorge der EU und stellte in Frage, ob es die Ukrainer waren, die hinter dem Anschlag stecken. Doch selbst wenn dem so wäre, sah er es als gerechtfertigt an, Russland diese Einnahmequelle zu entziehen. [Junge Freiheit](https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2024/cdu-politiker-nennt-nord-stream-sprengung-legitim/) berichtete, dass diese bemerkenswerte Zustimmung heftige Reaktionen ausgelöst hat.
Der Hintergrund der Debatte war ein Beitrag des AfD-Abgeordneten Alexander Jungbluth, der die Nord-Stream-Anlage als kritische Infrastruktur verteidigte und die CDU-Politiker aufforderte, den Schutz dieser Anlagen ernst zu nehmen. Die Reaktion von Gahler ließ nicht lange auf sich warten. Er verwies auf den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine und konfrontierte die AfD mit dem Vorwurf der Täter-Opfer-Umkehr.
Streit in der Bundestagsarena
Empört über die gelassenen Äußerungen von Gahler warf Jungbluth dem CDU-Politiker beinahe Landesverrat vor. In seinen Augen sei es untragbar, dass ein deutscher Politiker solche Aussagen tätigt. Die daraus resultierende Diskussion offenbart tief verwurzelte Spannungen innerhalb der deutschen politischen Landschaft. Für Jungbluth ist das Entsetzen groß: „Wer so die Interessen der eigenen Nation mit Füßen tritt, ist als deutscher Politiker untragbar.“
Die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines, die am 26. September 2022 stattfand, bleibt ein ungelöstes Mysterium. Vier Lecks an drei von vier Pipelines sorgten für erheblichen Schaden. Über viele Monate wurden die Resultate der Untersuchungen aus Gründen des Geheimschutzes nicht veröffentlicht.
Geopolitische Folgen und unerwartete Enthüllungen
Im August 2024 gab es schließlich einen Durchbruch, als der Generalbundesanwalt in Deutschland einen Haftbefehl gegen den Ukrainer Wolodymyr Schurawlow erließ. Es wird vermutet, dass der ukrainische Geheimdienst in die Planung miteinbezogen war, doch sowohl Kiew als auch Warschau wiesen diese Anschuldigungen scharf zurück.
Inmitten dieser geopolitischen Spannungen bleibt eins klar: Die Sprengung hat weitreichende Implikationen, die weit über politische Spiele hinausgehen. Laut Berichten des [Wall Street Journal](https://www.wsj.com/articles/nord-stream-blasts-ukrainian-involvement-11663467723), soll die ukrainische Regierung ihre Zustimmung zu dem Anschlag gegeben haben. Diese Behauptungen verleihen der Geschichte eine neue Dimension, die die ohnehin komplexen internationalen Beziehungen weiter belastet.
Die Geschichte von Nord Stream ist eng verknüpft mit den Bemühungen der deutschen Bundesregierungen, die Energiesicherheit in Zeiten des Wandels sicherzustellen, ein Projekt, das immer wieder von internationalen und innerstaatlichen Kontroversen begleitet wurde. Angesichts der jüngsten Ereignisse bleibt das Thema brisanter denn je und wird sicherlich noch für lange Zeit die politischen Debatten beherrschen.