Ammerland ohne Bunker: Wie sicher sind wir im Krisenfall?
Inmitten der anhaltenden globalen Unsicherheiten, insbesondere durch den Ukraine-Krieg, wird die Frage des Zivilschutzes in Deutschland immer drängender. Im Ammerland ist die Situation alarmierend: Laut einer Anfrage des CDU-Abgeordneten Jens Nacke gibt es hier keinen einzigen offiziellen Bunker mehr, was die Bevölkerung in großer Sorge versetzt. Wie [NWZonline](https://www.nwzonline.de/ammerland/bunker-fehlen-ueberall-kein-schutz-vor-luftangriffen-im-ganzen-ammerland_a_4,1,3102714606.html?womort=Ammerland) berichtete, hat die Landesregierung auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die Bundesbehörden eine Bestandsaufnahme der Schutzräume durchführen sollten. Der Bericht zeigt, dass bundesweit nur 579 öffentliche Schutzräume existieren, die theoretisch reaktiviert werden könnten.
Die Antwort der Landesregierung ist ernüchternd und lässt die Bürger im Ammerland im Stich. Während in anderen Regionen Deutschlands Schutzräume existieren, sieht es hier düster aus. Die letzten verbliebenen Bunker, die aus der Zeit des Kalten Krieges stammen, sind nicht mehr als Lagerstätten und nicht als Schutzräume ausgewiesen. Dies wirft die Frage auf: Was passiert, wenn die Bedrohung näher rückt?
Die traurige Realität der Schutzräume
Im Landkreis Ammerland gibt es nur noch zwei bis drei Bunker, die in der Vergangenheit als Schutzräume dienten. Der Bunker unter dem Haus Brandstätter in Bad Zwischenahn, der Platz für bis zu 150 Menschen bieten könnte, wird derzeit als Lagerraum genutzt. Ob er jemals wieder als Schutzraum reaktiviert werden kann, bleibt ungewiss. Ähnlich verhält es sich mit der Tiefgarage in der Bahnhofstraße, die ursprünglich für 900 Personen ausgelegt war, jedoch nicht mehr als solcher geführt wird.
Ein weiterer Mini-Bunker befindet sich unter dem ehemaligen Postgebäude in Westerstede. Dieser Bunker, der einst für den Schutz von Postmitarbeitern im Falle eines Atomkrieges gedacht war, ist mittlerweile überflüssig geworden, da das Gebäude verkauft und der Abriss geplant ist. In den übrigen Gemeinden des Ammerlands gibt es ebenfalls keine offiziellen Schutzräume mehr.
Dringender Handlungsbedarf
Jens Nacke hat die Dringlichkeit des Themas erkannt und fordert eine grundlegende Neubewertung des Katastrophenschutzes. „Wir sind auf einen Verteidigungsfall überhaupt nicht vorbereitet“, erklärt er. Die Lehren aus der Corona-Pandemie und anderen Katastrophen zeigen, dass die Bundeswehr in solchen Situationen eine zentrale Rolle spielt. Doch was passiert, wenn das Militär an einer anderen Front gebunden ist? Diese Fragen sind nicht nur theoretischer Natur, sondern betreffen direkt die Sicherheit der Bürger im Ammerland.
Die Notwendigkeit, neue Schutzräume zu schaffen und bestehende Strukturen zu reaktivieren, wird immer deutlicher. Die Menschen im Ammerland haben das Recht auf Sicherheit und Schutz, besonders in einer Zeit, in der die geopolitischen Spannungen zunehmen. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die alarmierenden Signale ernst nehmen und schnellstmöglich handeln, um die Bevölkerung zu schützen.