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Inklusion in Heilbronn-Biberach: Schulen kämpfen um Chancengleichheit!

In der Grundschule in Heilbronn-Biberach wird die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen zur echten Herausforderung. Rektorin Sabine Görmez hat sich klar zur Inklusion bekannt und betont: „Wir wollen alle Kinder fördern, absolut.“ Doch die Realität sieht anders aus. Die Schule stößt an ihre Grenzen, und das ist kein Einzelfall. Auch andere Grundschulen in der Region kämpfen mit ähnlichen Problemen, wie Stimme.de berichtet.

Görmez fordert eine spezielle Außenklasse für Kinder mit Förderbedarf, um die Unterstützung durch einen Sonderpädagogen sicherzustellen. Aktuell gibt es bereits eine Außenklasse der Stephen-Hawking-Schule, die sich auf körperliche und motorische Entwicklung konzentriert. Das Staatliche Schulamt in Heilbronn zeigt positive Signale für diese Idee. Amtsleiter Markus Wenz erklärt, dass eine kooperative Organisationsform eine Lösung sein könnte, um Schüler mit sonderpädagogischem Bildungsanspruch besser zu betreuen. Doch diese Schüler wären dann nicht mehr inklusiv beschult, sondern würden den SBBZ zugeordnet.

Vielfalt in den Klassen: Ein Blick auf die Realität

Die Klassen in Biberach sind ein Schmelztiegel unterschiedlichster Kinder. Von Flüchtlingen über Kinder aus bildungsnahen und bildungsfernen Familien bis hin zu solchen, die besondere Unterstützung benötigen – die Vielfalt ist enorm. Rektorin Görmez berichtet, dass von fast 190 Kindern in ihrer Schule 45 besondere Bedürfnisse haben, und bei zehn von ihnen ist ein spezieller Förderbedarf nachgewiesen. „Mit einer Stunde Sonderpädagogik pro Woche kommt man nicht weit“, so Görmez, die die Herausforderungen der Lehrkräfte betont.

Die Situation an den SBBZ ist angespannt, und auch dort fehlt es an Personal. An der Paul-Meyle-Schule in Heilbronn, die sich auf geistige Entwicklung spezialisiert hat, kommt es sogar zu Unterrichtsausfällen. Die Grundschullehrer in Biberach übernehmen Aufgaben, die normalerweise Sonderschullehrern vorbehalten sind, doch die Rahmenbedingungen sind unzureichend. „Uns fehlen die Ressourcen“, klagt Görmez.

Leidensdruck und Frustration: Die Folgen der aktuellen Lage

Die Auswirkungen sind gravierend. Lehrer fühlen sich frustriert, da sie nicht in der Lage sind, allen Kindern gerecht zu werden. „Inklusion ist derzeit mit einem großen Leidensdruck auf allen Seiten verbunden“, erklärt Görmez. Einige Kinder wechseln nach zwei Jahren von der Regelschule zu einem SBBZ, was oft mit langen Busfahrten verbunden ist. Die Schule setzt sich daher für eine zusätzliche Außenklasse ein, um Vielfalt zu erhalten und Bildungsgerechtigkeit zu fördern.

Die Eltern unterstützen diesen Wunsch. Viviane Kalisch, Vorsitzende des Heilbronner Gesamtelternbeirats, sagt: „Die Kinder bekommen nicht das, was ihnen zusteht.“ Eine gezielte Förderung durch ein SBBZ kann zwar hilfreich sein, doch viele Eltern stehen vor der Entscheidung, ob sie ihren Kindern die langen Fahrten zumuten wollen oder sie lieber in der Nähe zur Schule schicken. Kalisch hofft auf die neue Außenklasse, um die Lehrer zu entlasten und den Kindern die Unterstützung zu bieten, die sie benötigen.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sieht die Qualität der Inklusion als entscheidend an. Harald Schröder erklärt, dass die Inklusion nur dann funktioniert, wenn die Ansprüche an die Förderung klar definiert sind. „Wenn man für Kinder, die beim Lernen Hilfe benötigen, nur regulären Unterricht verlangt, dann klappt es. Aber für die gleiche Förderung wie an einem SBBZ braucht man deutlich mehr Stunden mit Sonderpädagogen“, so Schröder.

Markus Wenz vom Schulamt in Heilbronn gibt offen zu, dass die Personalsituation herausfordernd ist. „Wir können die SBBZ und die Inklusion derzeit nicht in dem Maße versorgen, wie wir es gerne würden.“ Die Schulverwaltung arbeitet kontinuierlich an Lösungen, um die Situation zu verbessern, insbesondere durch Personalgewinnung und -fortbildung.

NAG Redaktion

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