Grüne in Wiesbaden: Tränenreicher Abschied von Omid Nouripour!
In einem emotionalen Moment haben die Grünen beim Bundesparteitag in Wiesbaden einen Neuanfang eingeläutet. Der scheidende Co-Vorsitzende Omid Nouripour, der als „Realo-Haudegen“ bekannt ist, wurde mit Standing Ovations verabschiedet. Sein Rücktritt kommt in einer Zeit, in der die Partei mit einer Reihe von Wahlschlappen und einem dramatischen Rückgang in den Umfragen zu kämpfen hat, wie hessenschau.de berichtet. Nouripour war erst im Jahr 2022 mit 83,6 Prozent zum Co-Vorsitzenden gewählt worden, doch die politische Landschaft hat sich seither dramatisch verändert.
Die Stimmung auf dem Parteitag war gemischt: Während einige Delegierte Tränen vergossen, war der Applaus für Nouripour ein Zeichen der Wertschätzung. Der Abgang des beliebten Politikers, der auch als Mitgründer des Eintracht-Frankfurt-Fanclubs im Bundestag bekannt ist, markiert einen Wendepunkt für die Grünen. Der Parteitag, der unter dem Motto „Der Start sind wir“ steht, soll die Weichen für die Bundestagswahl am 23. Februar stellen.
Ein Abschied voller Emotionen
Die Abschiedsworte von Nouripour waren geprägt von Bedauern und Hoffnung. „Ich hätte den Job gerne weitergemacht. Wir gehen, weil es nicht gut lief“, erklärte er. Mathias Wagner, der hessische Landtagsfraktionsvorsitzende, sprach von einem „Tränenreichen Abschied“ und lobte Nouripour als humorvollen und verlässlichen Politiker. Wolfgang Ischinger, ein ehemaliger Top-Diplomat, bezeichnete ihn als „wandelnde vertrauensbildende Maßnahme“.
Die Grünen stehen vor einer Herausforderung: Die Koalition mit SPD und FDP, die einst als stabil galt, ist zerbrochen, und die Umfragen zeigen die Partei bei nur 12 Prozent. Doch trotz dieser Rückschläge gibt es Stimmen, die eine „Riesenchance“ für den neuen Kanzlerkandidaten Robert Habeck sehen. Zwischen den politischen Schwergewichten Friedrich Merz und Olaf Scholz sei „so unglaublich viel Platz“, so Wagner.
Der Weg in die Zukunft
Der Parteitag in Wiesbaden ist nicht nur ein Abschied, sondern auch ein Aufbruch. Nouripours Rückzug soll den Weg für eine Neuaufstellung der Grünen ebnen. Neben Habeck wird auch Außenministerin Annalena Baerbock als Teil des Wahl-Spitzenduos gekürt. Die Delegierten sind sich einig: Es muss deutlich werden, dass die Grünen die Probleme der Menschen ernst nehmen und Lösungen präsentieren, die das Land voranbringen.
Die Mitgliederzahlen der Grünen sind trotz der turbulenten Zeiten gestiegen. Seit dem Ampel-Aus haben sich 9.000 neue Mitglieder der Partei angeschlossen. Nouripour betont, dass sein Abschied aus der Parteispitze kein endgültiger Abschied von der Politik ist. Am 23. Februar wird er erneut für den Bundestag kandidieren, dem er seit 2006 angehört. Die hessischen Grünen werden am 14. Dezember auf einem vorgezogenen Parteitag in Marburg die Landesliste für die Bundestagswahl bestimmen, wobei auch Tarek Al-Wazir für einen sicheren Listenplatz antreten wird, wie hessenschau.de berichtet.