Tuttlingen

Ein Vater kämpft allein: Wie die El Hosary-Familie nach dem Verlust überlebt

In Tuttlingen hat die Familie El Hosary einen unermesslichen Verlust erlitten. Am 6. September 2023 schloss die achtfache Mutter Heba El Hosary für immer die Augen, nachdem sie einen harten Kampf gegen den Krebs verloren hatte. Ihr Ehemann, Adel El Hosary, beschreibt die schreckliche Zeit, in der die Familie von der Diagnose überrascht wurde. „Bis kurz vor ihrem Tod dachte sie, dass alles gut werden würde“, berichtet er. Die ersten Symptome traten bereits im Oktober 2022 auf, als Heba über anhaltende Bauchschmerzen klagte. Ein Arztbesuch brachte schließlich die erschreckende Diagnose: Krebs, der sich in der Gallenblase entwickelt hatte und bereits in die Leber eingewachsen war, wie die Schwäbische Zeitung berichtete.

Die Familie, die 1989 aus Ägypten nach Deutschland kam, lebte bis zu diesem tragischen Ereignis ein glückliches Leben. Adel arbeitete hart, während Heba sich um die Kinder kümmerte. Doch seit dem Tod der Mutter ist alles anders. „Es ist sehr viel Arbeit und oft ist es mir zu viel“, sagt Adel, der nun alleine für die Kinder sorgen muss. Die ältesten Töchter unterstützen ihn, doch die Trauer ist allgegenwärtig. „Früher haben wir zusammen gegessen, jetzt zieht sich jeder in sein Zimmer zurück“, beschreibt er die veränderte Familiendynamik.

Ein Leben voller Herausforderungen

Die Diagnose kam für die Familie wie ein Schock. Im Januar 2023 stellte sich heraus, dass die Leberflecken, die bei Heba entdeckt wurden, auf ein aggressives Karzinom hinwiesen. Trotz einer beginnenden Chemotherapie im Februar 2023 wuchs der Tumor weiter, und die Hoffnung schwand. „Es war eine schlimme Zeit, auch für die Kinder“, erinnert sich Adel. Die Chemotherapie wurde mehrmals angepasst, doch die Fortschritte blieben aus. „Die Gewissheit, dass sie sterben muss, war unerträglich“, fügt er hinzu.

Die Trauer um die geliebte Mutter ist für die Kinder schwer zu bewältigen. Ein besonders berührender Moment ereignete sich in der Schule, als eines der jüngeren Kinder zu seiner Lehrerin sagte: „Wenn ich jetzt aus dem Fenster springe, sehe ich im Himmel Mama wieder.“ Diese Worte verdeutlichen die tiefe Traurigkeit und den Verlust, den die Familie erleidet.

Hilfe in der Not

Die finanzielle Situation der Familie ist angespannt. Adel erhält nur noch 60 Prozent seines Lohnes als Krankengeld und kämpft darum, die monatlichen Ausgaben für das Haus zu decken. „Ich muss jeden Monat 1.500 Euro an die Bank abbezahlen“, erklärt er. Zudem hat er Schulden bei Verwandten in Ägypten, die ihm Geld für die Beerdigung geliehen haben. Um die Familie zu unterstützen, hat der Tuttlinger Kinderarzt Dr. Ralph Maier eine Spendenaktion auf der Plattform gofund.me ins Leben gerufen. „Wir wollen helfen, zumindest die Kosten für die Beerdigung zusammenzubekommen“, sagt Maier, wie auch die Facebook-Seite berichtet.

Die Unterstützung durch das Jugendamt und die Nachbarschaft ist ebenfalls wichtig. Zwei Familienhelferinnen schauen regelmäßig nach den jüngeren Kindern, um sicherzustellen, dass es ihnen gut geht. „Wir wollen sehen, wo es klemmt und welche Hilfe wir anbieten können“, erklärt Bernd Mager, Sozialdezernent des Landratsamts Tuttlingen.

Die Familie El Hosary steht vor einer schweren Zeit, doch die Hoffnung auf Unterstützung und Gemeinschaft bleibt. Die Erinnerungen an eine liebevolle Mutter und Ehefrau werden immer in ihren Herzen weiterleben.

NAG Redaktion

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