Versammlungen in Ketsch: AfD-Parteitag friedlich, doch Provokationen erleben!
Ketsch im Rhein-Neckar-Kreis stand am Samstag im Mittelpunkt eines spannungsgeladenen Ereignisses: der 20. Landesparteitag der AfD Baden-Württemberg. Insgesamt drei ordnungsgemäß angemeldete Versammlungen fanden rund um die Rheinhalle statt und zogen bis zu 1.300 Teilnehmende an. Trotz der politischen Brisanz verliefen diese Versammlungen aus Sicht der Polizei überwiegend friedlich, wie das Presseportal berichtete.
Allerdings kam es vereinzelt zu verbalen Auseinandersetzungen zwischen den AfD-Anhängern und Gegendemonstranten. Insgesamt wurden nur zwei Vorfälle registriert, bei denen pyrotechnische Gegenstände gezündet wurden. Vor dem Parteitag waren außerdem politisch motivierte Farbschmierereien an mehreren Ortsschildern und Sachbeschädigungen an geparkten Autos festgestellt worden. Die Schadenshöhe bleibt bislang unklar. Diese Vorkommnisse verdeutlichen die Spannungen, die mit dem Parteitag verbunden sind.
Friedliche Proteste Ein Zeichen für Vielfalt
Gleichzeitig mobilisierten zahlreiche Gegenveranstaltungen die Bürger. Bereits am Morgen fanden sich rund 250 Demonstrierende vor der Rheinhalle ein, um lautstark gegen die ankommenden AfD-Politiker zu protestieren. Ihre Parolen klangen durch die Straßen: „Alle zusammen gegen den Faschismus!“ und „Müll trennen, nicht Menschen!“. Die Aktivisten konnten mit selbstgemachten Plakaten und bunten Fahnen auf sich aufmerksam machen, wie es SWR berichtete.
Ein weiteres Highlight war das „Fest der Vielfalt“, das auf dem Festplatz gegenüber der Rheinhalle stattfand. Initiativen wie das Bündnis für Demokratie und Vielfalt Kurpfalz und der Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten luden ein, um über ihre Pflege von Toleranz und Respekt zu informieren. Auf dem Fest wurden Stände aufgebaut, die vielfältige Informationen und ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm boten, einschließlich musikalischer Auftritte.
Warum Ketsch?
Ketsch wurde bewusst als Austragungsort für den AfD-Landesparteitag gewählt, da der AfD-Kreisverband Rhein-Neckar der größte Verband in der Region ist. Malte Kaufmann, AfD-Bundestagsabgeordneter, erläuterte, dass die Region durch die Wahl des Standorts angemessen vertreten werden sollte, insbesondere da es in der angrenzenden Region Schwetzingen keinen AfD-Vertreter gibt. Dies spiegelt die strategischen Planungen der Partei wider und gibt einen Einblick in die demografische und politische Landschaft der Region.
Die Geschehnisse rund um den AfD-Landesparteitag in Ketsch zeigen, wie lebhaft und emotional die politische Debatte im Land ist. Während sich die politischen Lager wieder einmal gegenüberstanden, wurde deutlich, dass der Kampf um Ideale und Werte nicht nur im Parlament, sondern auch auf der Straße und in den Gemeinden weitergeführt wird. Der Tag endete friedlich, doch die Diskussionen um die Themen, die vorgebracht wurden, werden sicherlich weitergehen.