In einem überraschenden Schritt hat Chinas Präsident Xi Jinping seine Bereitschaft signalisiert, auch mit einer zukünftigen Regierung unter Donald Trump zusammenzuarbeiten. Bei einem Treffen mit dem scheidenden US-Präsidenten Joe Biden am Rande des Apec-Gipfels in Lima, Peru, betonte Xi, dass die Beziehungen zwischen den beiden Nationen in den letzten vier Jahren zwar „Höhen und Tiefen“ erlebt hätten, jedoch insgesamt stabil geblieben seien. Dies berichtet die SHZ.
Xi hob hervor, dass es entscheidend sei, die Kommunikation zwischen den beiden Weltmächten aufrechtzuerhalten und Differenzen zu überwinden. „Wenn wir uns als Partner betrachten, können wir Fortschritte erzielen“, sagte er. Diese Botschaft kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da Trump im Januar die Präsidentschaft übernehmen wird und bereits angekündigt hat, neue Zölle auf chinesische Waren einzuführen. Die Spannungen zwischen den USA und China sind seit langem ein heißes Thema, und die bevorstehenden Veränderungen in Washington könnten die Dynamik weiter beeinflussen.
Ein Treffen mit Bedeutung
Das Treffen in Lima war das dritte und voraussichtlich letzte persönliche Gespräch zwischen Biden und Xi. Biden, der auf eine lange politische Karriere zurückblickt, äußerte sich stolz über die Fortschritte, die in verschiedenen Bereichen erzielt wurden, einschließlich der militärischen Kommunikation und der Zusammenarbeit im Bereich Künstliche Intelligenz. „Wir haben nicht immer einer Meinung gewesen, aber die Gespräche waren offen und ehrlich“, so Biden. Er betonte, dass solche Dialoge dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden und den Wettbewerb nicht in einen Konflikt ausarten zu lassen.
Die geopolitischen Spannungen sind jedoch nicht zu ignorieren. Trump hatte während seiner ersten Amtszeit einen harten Kurs gegenüber China verfolgt, der von Biden in vielerlei Hinsicht fortgeführt wurde. Die USA haben Exportverbote für Schlüsseltechnologien gegen China verhängt, was zu einem angespannten Handelsverhältnis geführt hat. Beobachter glauben, dass Peking besser auf eine mögliche Eskalation des Handelskriegs vorbereitet ist, sollte Trump seine Drohungen umsetzen.
Ein weiteres Streitthema: Chinas Unterstützung für Russland
Ein weiterer kritischer Punkt in den US-chinesischen Beziehungen ist die enge Verbindung zwischen China und Russland. Biden äußerte seine Besorgnis über die Unterstützung, die China der russischen Rüstungsindustrie gewährt, und verwies auf die Stationierung nordkoreanischer Soldaten in Russland als eine „gefährliche Ausweitung“ des Konflikts in der Ukraine. Diese Themen wurden während des Gesprächs zwischen Biden und Xi angesprochen, wobei Biden die Notwendigkeit betonte, Differenzen friedlich zu lösen.
Zusätzlich kam es während des Apec-Gipfels zu einem Treffen zwischen Biden und dem taiwanesischen Repräsentanten Lin Hsin-i, was in Peking als provokant angesehen wird. China betrachtet Taiwan als Teil seines Territoriums und droht seit Jahren mit militärischer Gewalt, um die Insel unter Kontrolle zu bringen. Biden stellte klar, dass die USA jede Änderung des Status quo ablehnen und forderte ein Ende der militärischen Provokationen Chinas in der Region.
Inmitten dieser angespannten Situation steht Biden unter Druck. Nach den jüngsten Wahlen, bei denen die Demokraten ihre Mehrheit im Senat verloren, ist seine politische Macht stark geschwächt. Während sich die Welt auf die kommenden Monate vorbereitet, bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen den USA und China entwickeln werden, insbesondere mit Trump an der Spitze, der bereits angekündigt hat, einen harten Kurs gegenüber China zu fahren.
Die Entwicklungen in Lima und die bevorstehenden Veränderungen in Washington könnten weitreichende Auswirkungen auf die globale Politik haben. Die Welt schaut gespannt auf die nächsten Schritte der beiden größten Volkswirtschaften, während sie versuchen, ihre Differenzen zu überwinden und gleichzeitig ihre nationalen Interessen zu wahren, wie auch SHZ berichtet.