Wolfsburg. Der umstrittene Neubau der Autobahn 39 zwischen Lüneburg und Wolfsburg steht erneut im Rampenlicht! Sparzwänge im Bundeshaushalt und das Ende der Ampel-Regierung bringen die Pläne für den Lückenschluss zurück ins Gespräch. Während Befürworter aus der Region auf einen schnellen Bau drängen, hoffen Kritiker auf eine neue Herangehensweise der kommenden Regierung.
Die Industrie- und Handelskammern Braunschweig sowie Lüneburg-Wolfsburg fordern lautstark den Ausbau der A39. „Der Lückenschluss zwischen Lüneburg und Wolfsburg schließt den größten autobahnfreien Raum Deutschlands“, betonten sie bei einem parlamentarischen Abend in der Hauptstadt. Die Autobahn ist nicht nur für die Region von Bedeutung, sondern schafft auch eine direkte Nord-Süd-Verbindung, die den Handel mit nordeuropäischen Märkten ankurbeln könnte.
Investitionen zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro
Die geplante Strecke von rund 106 Kilometern könnte Pendlern die ersehnte Verbindung bieten. Die Autobahn GmbH schätzt die Investitionen auf 1,5 bis 2 Milliarden Euro. Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die hohe Priorität des Projekts betont und es im Bedarfsplan des Bundestages als „vordringlichen Bedarf“ eingestuft.
Doch nicht alle sind begeistert! Der BUND Niedersachsen kämpft vehement gegen den Ausbau und warnt vor den verheerenden Auswirkungen auf Natur und Umwelt. „Das Projekt gehört dringend auf den Prüfstand“, fordert eine Sprecherin. Bereits 2018 klagte die Umweltorganisation gegen den Plan, und das Bundesverwaltungsgericht stoppte 2019 die Baupläne. Trotz dieser Widerstände zeigt sich das niedersächsische Verkehrsministerium optimistisch: „Wir brauchen den Lückenschluss der A39“, so ein Sprecher. Der Planungsprozess soll unabhängig von den Neuwahlen fortgeführt werden.