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Rentner leer ausgehen: Wo bleibt die Inflationsprämie von 3000 Euro?

Die Bundesregierung hat eine umstrittene Entscheidung getroffen: Eine Inflationsausgleichsprämie von bis zu 3000 Euro wird nur für Beschäftigte gewährt, nicht jedoch für Rentner. Diese Sonderzahlung, die steuer- und abgabefrei ist, könnte bis Ende 2024 beantragt werden, doch Pensionäre gehen leer aus. Verbände wie der Sozialverband VdK sind empört und fordern eine gleiche Behandlung für Rentnerinnen und Rentner, die unter der hohen Inflation leiden.

Rentner bleiben außen vor

Die VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert die Entscheidung der Regierung scharf. Sie betont, dass Rentnerinnen und Rentner immer mehr an Kaufkraft verlieren und es ihnen zunehmend schwerfällt, die Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Energie zu decken. „De facto haben sie immer weniger im Einkaufskorb“, erklärt Bentele und fordert, dass Rentner die gleiche Inflationsprämie erhalten wie die Pensionäre des Bundes.

Die Gründe für die ungleiche Behandlung liegen im Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD), der eine Inflationsprämie für Pensionäre vorsieht. Diese Prämie wird jedoch nicht in voller Höhe von 3000 Euro ausgezahlt, sondern variiert je nach Ruhegehaltssatz. Der Bundestag hat am 16. November 2023 einen entsprechenden Gesetzentwurf angenommen, der die schrittweise Auszahlung der Prämie seit Juni 2023 regelt. Die Zahlungen laufen je nach Bundesland bis Ende 2024.

Die VdK fordert, dass auch Rentnerinnen und Rentner eine Inflationsprämie in ähnlicher Höhe erhalten sollten. Laut Berechnungen könnte die Prämie für pensionierte Beamtinnen und Beamte zwischen 1050 Euro und 2152,50 Euro liegen, während der durchschnittliche Ruhegehaltssatz bei 67,2 Prozent liegt. Dies würde bedeuten, dass Rentner im Schnitt eine Prämie von etwa 2016 Euro erhalten sollten. Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Forderungen bereits als finanziell herausfordernd bezeichnet und auf die enormen Kosten hingewiesen, die eine solche Maßnahme mit sich bringen würde.

NAG Redaktion

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