Der spektakuläre Kunstraub von Altenburg: Wo sind die Meisterwerke geblieben?
Altenburg. Ein spektakulärer Kunstraub, der die DDR erschütterte! In der Nacht vom 6. zum 7. November 1967 schlichen sich unbekannte Täter in das Lindenau-Museum und entwendeten fünf wertvolle Gemälde der frühitalienischen Malerei. Der Diebstahl blieb jahrzehntelang im Dunkeln, bis 2017, als das Museum endlich die Öffentlichkeit informierte und nach Hinweisen suchte.
Der Journalist Mirko Krüger hat sich intensiv mit diesem mysteriösen Fall beschäftigt. Er erhielt Zugang zu elf Bänden der Polizeidokumente und drei Akten der Staatssicherheit. In seinem Buch „Tatort Thüringen“ beschreibt er die kurvenreiche Geschichte des Raubs und die skandalösen Sicherheitsmängel des Museums. Die Täter nutzten die Unachtsamkeit der Behörden aus und kletterten ungehindert an der Nordfassade des Museums, um ein Doppelfenster zu zerbrechen und die wertvollen Kunstwerke zu stehlen.
Die Ermittlungen und ihre Pannen
Die Polizei und die Staatssicherheit ermittelten in alle Richtungen, überprüften 27 Bürger der BRD und 60 bekannte Kriminelle. Doch trotz aller Bemühungen blieben die Täter unentdeckt, und die Gemälde sind bis heute verschwunden. Krüger stellt in seinem Buch die Frage, ob es sich um einen Auftragsdiebstahl handelte oder ob die Diebe einfach wahllos zuschlugen. Die entwendeten Werke, darunter Meisterwerke von Allegretto Nuzi und Alessandro Allori, waren durch ihre Signaturen quasi unverkäuflich.
Die Sicherheitsvorkehrungen waren unzureichend, und die Polizei machte zahlreiche Fehler. Der Fall wurde 1983 endgültig zu den Akten gelegt, ohne dass die Täter je gefasst wurden. Sollte eines der Gemälde jemals auftauchen, könnte das Museum gezwungen sein, es zurückzukaufen, da nach 30 Jahren kein Anspruch mehr auf das Eigentum besteht. Die fünf gestohlenen Kunstwerke hatten damals einen Wert von bis zu 320.000 Mark – heute könnten sie noch viel mehr wert sein!