Hussein aus Syrien: Vom Flüchtling zum erfolgreichen Jobstarter in Radeberg!
Radeberg. Ein Jahr ist vergangen, seit der 16-jährige Syrer Hussein in Radeberg ankam, als einer der ersten unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge in einer neu gegründeten Unterkunft. Damals war er ein Analphabet mit geringen Deutschkenntnissen, doch heute strahlt er vor Freude! Ab dem nächsten Jahr hat er einen Vollzeitjob in Pulsnitz ergattert und arbeitet bereits auf Minijob-Basis in der Lebensmittelbranche. Hussein hat die Sprache seiner neuen Heimat erfolgreich gelernt und kommuniziert jetzt sogar mit seiner deutschen Freundin über WhatsApp.
In der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Radeberg leben derzeit sieben Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren. Die Einrichtung, geleitet von Lisa Krause, bietet Platz für zehn Jugendliche. Hussein ist auf Wohnungssuche, denn sobald die Jugendlichen volljährig werden, müssen sie ausziehen. Trotz der Herausforderungen hat er subsidiären Schutz erhalten, was ihm eine dreijährige Aufenthaltsgenehmigung und die Erlaubnis zu arbeiten gibt.
Unterschiedliche Fluchterfahrungen
Die Wohngruppe hat sich als stabil erwiesen, mit wenigen Wechseln unter den Bewohnern. Die Jugendlichen haben unterschiedliche Fluchterfahrungen gemacht und lernen, sich an die Regeln des Zusammenlebens zu halten. Doch nicht alles verläuft reibungslos: Zwei junge Männer mussten die Einrichtung verlassen, nachdem sie gegen die Regeln verstoßen hatten, was zu Anzeigen wegen Körperverletzung führte. Die Polizei führt regelmäßige Kontrollen durch, um die Sicherheit der Jugendlichen zu gewährleisten.
Hussein berichtet von rassistischen Vorfällen im Nahverkehr, wo er und andere Flüchtlinge mit Ausdrücken wie „Ausländer raus“ konfrontiert wurden. Solche Erfahrungen machen den Alltag der Jugendlichen nicht einfach, und die Einrichtungsleiterin betont, dass sie den Jungen beibringen, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Dennoch bleibt die Sorge um ihre Sicherheit bestehen, insbesondere nach einem Vorfall, bei dem eine Scheibe in der Unterkunft eingeworfen wurde. Trotz dieser Herausforderungen ist das erste Jahr ruhiger verlaufen als befürchtet.