Preetz verliert Unternehmer: Schimmel zieht nach Kiel wegen fehlender Flächen!
Preetz. Ein Unternehmer mit Visionen und einem klaren Ziel: Jörg Schimmel, der seit 2002 das Traditionsunternehmen Walter Fiedler leitet, hat genug von der „aktiven Nichtunterstützung“ der Stadt Preetz. Nach jahrelangem Ringen um Unterstützung und Flächen für sein wachsendes Unternehmen zieht Schimmel nun nach Kiel, wo ihm die Stadt quasi den roten Teppich ausrollte. Walter Fiedler, bekannt für den Bau und die Instandhaltung von Wasserwerken und Kläranlagen, wird nun in der Landeshauptstadt seine Geschäfte fortsetzen.
Die Wurzeln der Firma reichen bis ins Jahr 1925 zurück, als sie von den Gebrüdern Fiedler gegründet wurde. Schimmel übernahm das Unternehmen mit 14 Mitarbeitern und hat es seither auf 35 Spezialisten vergrößert. „Wir machen derzeit einen Umsatz von 6 Millionen Euro“, erklärt der Diplom-Ingenieur, der bedauert, dass er die Gewerbesteuern, die er in Preetz hätte zahlen können, nun in Kiel lässt.
Schimmel wollte Mülldeponie in Preetz ausbaggern
Bereits 2008 suchte Schimmel nach neuen Flächen und stieß auf Hindernisse. Sein Grundstück wurde als „Verdachtsfläche für Umweltschädigung“ eingestuft, was ihn 15.000 Euro für Gutachten kostete. Als er schließlich die alte Mülldeponie in Preetz ins Visier nahm, um diese auf eigene Kosten auszubaggern, lehnte die Stadt ab – aus Angst vor Altlasten. Schimmel bot an, die Deponie bis in acht Meter Tiefe auszubaggern, doch die Stadt wollte die Entsorgungskosten nicht übernehmen.
Kiel jubelt über den Neuzugang
In Kiel hingegen fand Schimmel die Unterstützung, die er suchte. „Die Kieler Wirtschaftsförderungsgesellschaft hat sich richtig bemüht“, freut sich der Unternehmer über die schnelle Einigung. Für 43 Euro pro Quadratmeter erwarb er 5000 Quadratmeter Erweiterungsfläche und mietete zusätzlich 5000 Quadratmeter mit Halle für die sofortige Produktion. Einar Rubin von der Kieler Wirtschaftsförderung zeigt sich ebenfalls erfreut über die Ansiedlung: „Wir sind froh, dass wir Jörg Schimmel mit seiner Firma ansiedeln konnten.“