Marburg erhöht Gewerbesteuer: Neue Bescheide ab 2025 für 19.000 Eigentümer!
In einer entscheidenden Sitzung am Freitag haben die Stadtverordneten von Marburg die neuen Hebesätze für die Grund- und Gewerbesteuer beschlossen, die ab dem 1. Januar 2025 in Kraft treten. Die Anpassungen folgen den Vorgaben aus Wiesbaden und betreffen rund 19.000 Immobilienbesitzer in der Stadt. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies betonte, dass die Grundsteuer in der Summe unverändert bleibt, was bedeutet, dass die Stadt weiterhin etwa zwölf Millionen Euro einnimmt, jedoch die Verteilung der Steuerlast neu geregelt wird.
Grundsteuerreform und neue Hebesätze
Die bundesweite Grundsteuerreform, die am 1. Januar 2025 in Kraft tritt, zwingt die Kommunen, neue Messbeträge zu verwenden. Diese Reform wurde notwendig, nachdem das Bundesverfassungsgericht die bisherigen Einheitswerte für ungültig erklärt hat. In Marburg werden die Hebesätze für die Grundsteuer A (land- und forstwirtschaftliche Flächen) auf 210 Prozent und für die Grundsteuer B (be- und unbebaute Grundstücke) auf 450 Prozent angepasst. Die neuen Bescheide werden Anfang 2025 an die Eigentümer verschickt, wobei die Grundsteuer auch auf Mietwohnungen umgelegt wird, was unterschiedliche Auswirkungen auf die Mieter haben kann.
Gewerbesteuer in Marburg: Anpassung auf 380 Prozent
Die Gewerbesteuer in Marburg wird ebenfalls angepasst. Nach einer Senkung im Jahr 2022 von 400 auf 357 Prozent, orientiert sich die Stadt nun am neuen Nivellierungssatz von 380 Prozent, der ab 2025 in Hessen gilt. Dies bedeutet, dass Marburg seine Einnahmen aus der Gewerbesteuer auf etwa 119 Millionen Euro schätzt, die von 2.312 Unternehmen in der Stadt generiert werden. Die Anpassung ist wichtig, da Städte, die höhere Sätze festlegen, auch eine höhere Umlage an Wiesbaden zahlen müssen.