Paralympics-Star Tanja Scholz: Neumünster bleibt meine sportliche Heimat!
Neumünster. Die 40-jährige Tanja Scholz, Paralympics-Siegerin aus Elmshorn, strahlte vor Freude, als sie sich in das Goldene Buch der Stadt Neumünster eintragen durfte. „Das ist meine sportliche Heimatstadt und sogar noch etwas mehr. Neumünster war von Anfang an immer für mich da. Dieser Tag hier ist eine große Ehre für mich“, schwärmte die Schwimmerin, die mit ihrer beeindruckenden Leistung bei den Paralympischen Spielen in Paris für Aufsehen sorgte.
Scholz holte Gold über 150 Meter Lagen und Silber über 50 Meter Freistil. Ihr intensives Training in Neumünster, wo sie bis zu zehnmal pro Woche im Bad am Stadtwald trainierte, legte den Grundstein für ihren Erfolg. „Und mein Ziel sind die Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles. Da möchte ich noch einmal angreifen“, erklärte sie. Momentan trainiert sie in Elmshorn und Itzehoe, doch die Rückkehr nach Neumünster steht bevor, wenn größere Wettkämpfe anstehen.
Sportliche Ehrung und persönliche Herausforderungen
Oberbürgermeister Tobias Bergmann (SPD) war begeistert von Scholz‘ Leistungen und sprach während der kleinen Feierstunde über das bewegende Finale. „Das ist mein persönliches Highlight dieses Jahres! Ihr könnt wirklich stolz auf eure Mutter sein“, lobte er ihre drei Kinder. Ehemann Björn Scholz, der sie in Paris begleitete, erzählte von dem stressigen Tag des Finals, als Tanja aufgrund verlorener Schwimmausrüstung in schlechter Stimmung war. „Tanja hatte unglaublich schlechte Laune, weil ihre Badekappe und die Schwimmbrille nicht auffindbar waren“, berichtete er lachend.
Doch nicht alles war eitel Sonnenschein: Tanja Scholz übte scharfe Kritik an der Sportförderung in Deutschland. Nach ihrem großen Sieg hatte sie erfahren, dass ihre Förderung zunächst nicht gezahlt werden könne. Aus Protest sagte sie eine Ehrung durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ab. „Ich wollte da mal ein Zeichen setzen. Mit Händeschütteln nach unseren Erfolgen ist es einfach nicht getan für die Politiker“, betonte die selbstbewusste Athletin, die mittlerweile wieder gefördert wird.