Bienenfresser brüten erstmals im Werratal – Ein farbenfrohes Novum!
Ein aufregendes Naturschauspiel im Werra-Meißner-Kreis: Erstmals brüten Bienenfresser in dieser Region! Mitte Mai entdeckten die Mitarbeiter des Geo-Naturparks Frau-Holle-Land die bunten Zugvögel im Werratal und waren begeistert. Diese tropisch gefärbten Vögel, die bis zu 30 Zentimeter groß sind, haben sich nicht nur kurzzeitig niedergelassen, sondern entschieden sich, hier zu bleiben und ihre Nester zu bauen.
Die Bienenfresser, bekannt für ihre leuchtenden Farben und lauten Rufe, sind eine Seltenheit in Deutschland. Ihr Auftreten wurde erst im 17. Jahrhundert dokumentiert, und es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, bis sie in einigen Regionen brüteten. 2023 zählten Ornithologen bereits über 4.135 Brutpaare in Deutschland, wobei Sachsen-Anhalt die meisten beherbergt. Hessen hingegen hatte lange Zeit nur sporadische Brutvorkommen, bis sich die Situation seit 2014 deutlich verbessert hat. 2024 verzeichnete Hessen 75 Brutpaare, ein bemerkenswerter Anstieg im Vergleich zu 46 im Vorjahr.
Bienenfresser: Ein Blick auf ihre Lebensweise
Der Europäische Bienenfresser (Merops apiaster) ist ein Langstreckenzieher, der aus dem südlichen Afrika zurückkehrt, um in warmen, insektenreichen Landschaften zu brüten. Diese Vögel benötigen spezielle Lebensräume, um ihre bis zu 1,5 Meter langen Brutröhren zu graben, die sie in lockeren Böden finden. Ihre Lebensweise ist faszinierend: Sie jagen große Fluginsekten und entleeren die Giftdrüsen ihrer Beute, bevor sie diese verspeisen. Die Brutplätze sind jedoch gefährdet durch Abgrabungen und Störungen, was die Rückkehr der Bienenfresser im nächsten Jahr umso wichtiger macht.
Die Vogelkundler und Naturschützer im Werratal sind voller Hoffnung, dass diese farbenfrohen Vögel im kommenden Frühjahr zurückkehren werden. Die Entdeckung der Bienenfresser in dieser Region ist nicht nur ein Zeichen für die Artenvielfalt, sondern auch ein Grund zur Freude für alle Naturfreunde!