Rostock. Am Samstag, dem 23. November, erlebte das Ostseestadion ein hitziges Heimspiel des FC Hansa Rostock gegen Arminia Bielefeld, das nicht nur durch das 2:1 für die Rostocker in Erinnerung bleibt. Die Fans zeigten ihre klare Ablehnung gegenüber Investor Rolf Elgeti, der sich für einen Platz im Aufsichtsrat des Vereins bewirbt. Mit mehreren großen Transparenten, die Botschaften wie „Rolf, das reicht, kein AR für dich“ und „Hansa = Mitgliederverein. Investoren im Aufsichtsrat? NEIN!“ verkündeten, machten sie unmissverständlich klar, dass sie gegen seine Kandidatur sind.
Elgeti, der 2015 mit einer Investition von rund 20 Millionen Euro half, den Verein aus der Schuldenkrise zu führen, hat sich in der Vergangenheit 45 Prozent der Anteile an der Spielbetriebsgesellschaft gesichert. Kritiker befürchten nun, dass seine Ambitionen auf einen Posten im ehrenamtlichen Kontrollgremium zu einem Interessenkonflikt führen könnten. Während Elgeti in einer internen Vorstellungsrunde betonte, dass er keine Entscheidungen treffen wolle, die dem Verein schaden, bleibt die Skepsis unter den Fans groß. „Ein Mann – kein Wort“ war auf dem größten Banner zu lesen, was auf seine früheren Aussagen anspielte.
Die geteilte Meinung der Fans
Die Meinungen unter den Hansa-Anhängern sind gespalten. Während einige vehement gegen Elgetis Kandidatur protestieren, gibt es auch eine starke Unterstützerbasis, die ihn als „Hansa-Retter“ sieht. Viele Fans glauben, dass der Verein ohne seine finanzielle Hilfe nicht mehr existieren würde. Interessanterweise weigerten sich einige Besucher der Osttribüne, ein Transparent gegen Elgeti abzuhängen, was zeigt, dass die Unterstützung für ihn unter den über 28.000 Vereinsmitgliedern nicht zu unterschätzen ist.
Die Mitglieder des FC Hansa Rostock werden am Sonntag in einer außerordentlichen Sitzung den Aufsichtsrat des Vereins neu besetzen. Nach dem Ausscheiden von fünf Mitgliedern sind nur noch zwei Personen im Gremium geblieben. Die Wahl erfolgt nach der Hauptversammlung, die um 11 Uhr im Rostocker Rathaus beginnt. Auf der Kandidatenliste stehen 15 Namen, und bis zum Ende der Legislaturperiode im November 2025 sollen drei Stammplätze und bis zu vier Nachrücker gewählt werden.
