Der Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe zwischen der Gewerkschaft ver.di und dem Omnibusverband Nord (OVN) bleibt angespannt, obwohl der mehrtägige Streik am Freitagabend vorerst beendet wurde. Die Gewerkschaft ver.di hat einen neuen Vorschlag zur Bildung einer Tarifgemeinschaft unterbreitet, die die Busunternehmen und die Kreise einbeziehen soll, anstatt den OVN. Dies wurde während einer Kundgebung in Bad Segeberg diskutiert, an der etwa 800 Menschen teilnahmen. Der Vorsitzende des Landkreistages, Henning Götz (CDU), äußerte sich skeptisch und betonte, dass dieser Vorschlag den aktuellen Tarifkonflikt nicht lösen könne.
Der Streik, der von Dienstag bis Freitag andauerte, führte zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr, insbesondere für Schülerinnen und Schüler. Trotz der Beendigung des Streiks gibt es noch keinen neuen Verhandlungstermin zwischen ver.di und dem OVN. Die Arbeitgeberseite hatte bereits vor den Gesprächen am Montag erklärt, dass sie aus finanziellen Gründen nicht in der Lage sei, den alten Tarifkompromiss aufrechtzuerhalten. Der OVN hatte ein Angebot von neun Prozent Lohnerhöhung unterbreitet, das jedoch von ver.di als unzureichend abgelehnt wurde.
Streit um Löhne und Inflationsausgleich
Die Verhandlungen sind durch einen Rückzug des OVN von einem zuvor ausgehandelten Tarifkompromiss im September belastet, der mit einer Erhöhung der Zuschüsse zum öffentlichen Nahverkehr verbunden war. Der OVN begründet seine Position mit fehlenden finanziellen Mitteln, während ver.di betont, dass das aktuelle Angebot zu einem Reallohnverlust führen würde. Ver.di fordert eine angemessene Lohnerhöhung und eine Inflationsausgleichsprämie, die ursprünglich bei 850 Euro lag und nun auf 1.000 Euro erhöht wurde. Der OVN drängt darauf, noch in diesem Jahr zu einem Abschluss zu kommen, während ver.di auf einem tragfähigen Kompromiss besteht.