In der Verbandsgemeinde Jockgrim müssen Eltern ab dem nächsten Schuljahr mit einer Erhöhung der Kosten für das Mittagessen in Grundschulen rechnen. Wie rheinpfalz.de berichtete, werden dann fünf Euro pro Essen fällig, während bislang vier Euro gezahlt werden mussten. Diese Erhöhung wurde vom Rat der Verbandsgemeinde in der letzten Sitzung des Jahres einstimmig beschlossen.
Die Elternbeiträge decken jedoch nur einen Teil der tatsächlichen Kosten für das Mittagessen. In der Grundschule Hatzenbühl etwa belaufen sich die Gesamtkosten pro Gericht auf 6,43 Euro, das Essen wird von einem Caterer geliefert. Ein Teil der finanziellen Last wird von der Verbandsgemeinde getragen.
Allgemeine Situation der Mittagsverpflegung in Rheinland-Pfalz
Im Rahmen einer umfassenden Analyse hat der Rechnungshof Rheinland-Pfalz festgestellt, dass in vielen Ganztagsschulen und Betreuenden Grundschulen in der Region Mittagsverpflegung angeboten wird. Wie in einem Bericht auf rechnungshof.rlp.de dargelegt, sind die kommunalen Schulträger für die Kosten verantwortlich. Hierbei können Eltern von minderjährigen und volljährigen Schülern je nach gesetzlichen Regelungen an den Kosten beteiligt werden.
Allerdings zeigen Prüfungen bei 14 Gemeinden, dass viele Schulträger die finanziellen Aspekte ihrer Mittagsverpflegung nicht im vollen Umfang kannten. Unzureichende Erfassungen von Aufwendungen und Erträgen trugen zu diesem Missstand bei. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Eine Kommune berichtete von jährlichen Überschüssen von 2.000 Euro, während sie tatsächlich Defizite von mindestens 70.000 Euro jährlich aufwies.
Die Entgelte für die Mittagsverpflegung an vielen Schulen lagen in der Vergangenheit zwischen 3 Euro und 5,50 Euro pro Mahlzeit, wobei diese oft nicht ausreichten, um die Kosten der Caterer zu decken. Diese Deckungslücken wurden häufig aus allgemeinen Haushaltsmitteln oder durch Liquiditätskredite finanziert. 86 der 92 geprüften Schulen erhielten ihre Verpflegung von externen Anbietern.
