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Das Kulturzentrum des Landkreises Rhön-Grabfeld präsentiert derzeit die Dauerausstellung „Würdevoll“ im ehemaligen Kloster Wechterswinkel. Diese Ausstellung, die von Jürgen Lenssen, Domkapitular und ehemaliger Kunstreferent der Diözese Würzburg, aus seiner Privatsammlung kuratiert wurde, befindet sich im Dachgeschoss des Kulturzentrums und umfasst etwa 130 Kunstwerke. Besonders bewusst wurde die Eröffnung in den Weihnachtstagen vollzogen, um die Menschwerdung zu thematisieren.
Die Ausstellung regt zum Nachdenken über die Würde des Menschen an, insbesondere in Bezug auf Kinder, Geflüchtete und gedemütigte Menschen. Internationale Künstler wie Henry Moore, Gudrun Brüne, Thomas Lange und Michael Morgner sind vertreten und treten dabei in Dialog mit traditionellen Krippenfiguren. Landrat Thomas Habermann betonte die Bedeutung der Ausstellung im Kontext von Medien, politischer Kommunikation und internationalen Konflikten. Jürgen Lenssen sieht die Ausstellung als Aktualisierung biblischer Inhalte und fordert zum Nachdenken darüber auf, sich seiner Würde nicht berauben zu lassen.
Gesprächsrunde und musikalische Umrahmung
Ein zentrales Anliegen der Ausstellung ist es, die Besucher zur Auseinandersetzung mit universellen und aktuellen Fragen anzuregen. Im Rahmen der Eröffnung fand zudem eine Gesprächsrunde mit Künstlern und Kulturschaffenden statt, die die Bedeutung der Würde in Kunst und Gesellschaft diskutierte. Für ihr Engagement wurden Dankesworte an Jürgen Lenssen, die Mitarbeitenden des Kreiskulturzentrums, den Kreistag sowie Freunde des Museums am Dom und verschiedene Institutionen ausgesprochen. Musikalisch umrahmt wurde die Eröffnung von Igmar Escher, dem Leiter der Musikschule Suhl, der mit seinem Violoncellospiel zur Atmosphäre beitrug.
Zusätzlich ist im Stiftsmuseum Aschaffenburg seit dem 20. November die Ausstellung des Kirchenschatzes der Basilika St. Peter und Alexander zu sehen. Diese beinhaltet Exponate wie den Magdalenenaltar aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren sowie Reliquienbüsten der Heiligen Peter und Alexander, die zuvor nicht dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich waren. Die umfangreiche Renovierung des Museums am Stiftplatz schuf eine Schatzkammer für diese Dauerausstellung. Domkapitular Dr. Jürgen Lenssen betonte bei der Eröffnung, dass die Präsentation des Schatzes als diakonischer Dienst zu werten sei. Oberbürgermeister Klaus Herzog lobte die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Stadt. Die musikalische Gestaltung des Festgottesdienstes erfolgte durch die Stiftschorknaben und -mädchen, geleitet von Stiftskantor Andreas Unterguggenberger sowie Regionalkantor Peter Schäfer an der Orgel. Die Ausstellung „Pracht und Glaube des Mittelalters“ ist täglich außer montags von 11 bis 17 Uhr zugänglich. Weitere Informationen können auf www.stiftsschatz.de eingesehen werden.
Diese beiden Ausstellungen zeigen eindrucksvoll, wie Kunstwerke und kulturelle Präsentationen zur Reflexion über die Würde des Menschen anregen und einen Dialog über gesellschaftliche Werte eröffnen.