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Der Weltverband im Skispringen plant Maßnahmen zur Schanzengleichheit, nachdem die Ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen erneut in die öffentliche Diskussion gerückt ist. Insbesondere beim Qualifikationserfolg der deutschen Skispringerin Selina Freitag in Garmisch-Partenkirchen am 2. Januar 2025 wurde deutlich, dass die Preisgelder für männliche und weibliche Athleten stark voneinander abweichen. Während Männer für ihren Quali-Sieg 3000 Franken erhalten, bekommen Frauen lediglich ein Geschenkset, das Duschgel, Shampoo und Handtücher umfasst, wie br.de berichtete.
Selina Freitag äußerte sich kritisch zu dieser Ungleichbehandlung und stellte fest: „Es ist, als würde man sagen: ‚Leider haben wir keinen 500er übrig‘.“ Auch ihr Trainer Heinz Kuttin zeigte Verständnis für Freitags Ärger und betonte, dass weitere Schritte zur Gleichstellung im Sport erforderlich seien. Der Druck auf die Verantwortlichen wächst, da die Skispringerinnen nicht nur weniger Geld, sondern auch weniger Prämien und Aufmerksamkeit erhalten.
Maßnahmen zur Verbesserung der Gleichheit
Der Renndirektor Sandro Pertile kommentierte die Situation und sagte: „Das war kein schöner Tag für uns.“ Die Verantwortlichen sind sich der Ungleichheit bewusst und streben an, diese zu schließen. Ab der Saison 2026/27 soll ein einheitlicher Kalender für Männer und Frauen gelten, um mehr Gleichheit im Wettkampfangebot zu schaffen. Derzeit starten Männer und Frauen nur vereinzelt gemeinsam. In Garmisch-Partenkirchen blieben beim Wettkampf der Frauen nach der Männer-Qualifikation nur 3000 von 10.000 Zuschauerinnen und Zuschauern zurück.
Frauen im Skispringen haben keine eigene Tournee, was ihre Sichtbarkeit und die Anzahl der Wettkämpfe weiter reduziert. Um das Interesse am Frauenturnier zu steigern, kündigte Pertile an, dass künftig mehr Entertainment und eine Straffung des Programms geboten werden. Zudem sollen Frauen in der Zukunft mehr Wettkämpfe im Skifliegen erhalten und die Möglichkeit haben, auf größeren Schanzen zu springen, wie vol.at berichtete.