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Erich Bohlen, ein kommunistischer Flüchtling aus Wilhelmshaven, floh 1943 vor den Nationalsozialisten in Amsterdam. Seinen Ausbruch schaffte er durch einen mutigen Sprung aus dem Fenster. Vor seiner Flucht fand Bohlen 1942 Unterschlupf bei der Amsterdamer Familie Valenkamp. Coenraad Valenkamp erinnert sich positiv an Bohlen, während Hermanna Valenkamp keine Erinnerungen an ihn hat.
Ein Schriftwechsel zwischen Bohlen und seinen Eltern zeigt, dass seine Familie in der Gartenstraße 2 in Bant lebte. Ein Eintrag im Deutschen Reichsanzeiger von 1937 belegt, dass Bohlen einen Sohn, Hans Günther Erich P., hatte, der zur damaligen Zeit fünf Jahre alt war und Unterhalt forderte. Zu diesem Zeitpunkt war Bohlens Aufenthaltsort dem Jugendamt und Amtsgericht in Wilhelmshaven unbekannt.
Familie und Aufenthalt
Erich Bohlen wurde am 26. Juni 1906 geboren und am 17. März 1907 getauft. Sein Geburtsort war die Jadelehstraße 3 in Wilhelmshaven, und seine Eltern hießen Johann Remmers Bohlen und Gesine Poppen, geborene Mennebäck. Bohlen trug die vollständigen Vornamen Reno Erich Georg Johannes. Er hatte drei Geschwister: Mathilde Gesine Mariechen Elise (geb. 1898), Paul Richard Theodor Johannes (geb. 1900, gefallen 1944 in Frankreich), und Gerda Johanne Therese (geb. 1910, gest. 1975 in Wilhelmshaven). Gerda war mit Walter Ernst Lamprecht verheiratet und hatte drei Töchter sowie einen Sohn.
Im Jahr 1942 war Bohlen als Schiffbauer in Wilhelmshaven verzeichnet. Es wird darauf hingewiesen, dass möglicherweise Nachfahren oder Verwandte von Bohlen Informationen oder Fotos über ihn haben. Coenraad Valenkamp äußerte den Wunsch, mehr über Bohlens Lebenslauf zu erfahren. Hinweise können an die WZ-Redaktion gesendet werden.
Währenddessen thematisierte ein Bericht die Nachfahren hochgestellter NS-Funktionäre. So starb Gudrun Himmler, die Tochter von Heinrich Himmler, Ende Mai 2018 und blieb bis zu ihrem Tod der nationalsozialistischen Ideologie treu. Auf ihrem Grabstein steht „Familie Burwitz-Himmler“. Edda Göring, die Tochter von Hermann Göring, geboren 1938, lebte im Jagdschloss Carinhall und kämpfte um das Erbe ihres Vaters. 2014 reichte sie eine Petition beim Bayerischen Landtag ein, die jedoch abgelehnt wurde.
Wolf-Rüdiger Heß, Sohn von Rudolf Heß, der 1937 geboren wurde, trat für die Freilassung seines Vaters ein. Nach dessen Tod verbreitete er Verschwörungstheorien und starb 2001. Martin Bormann junior, geboren 1930, distanzierte sich von seinem Vater, wurde Priester und später katholischer Religionslehrer, und starb 2013. Albert Speer junior, der Sohn von Albert Speer, geboren 1934, wurde Architekt und nahm anonym an Wettbewerben teil, um die Verbindung zu seinem Vater zu vermeiden. Er starb 2017. Hilde Schramm, Tochter von Albert Speer, wurde 1936 geboren, wurde Pädagogin und Politikerin und gründete die „Stiftung Zurückgeben“ zur Förderung jüdischer Künstlerinnen. Niklas Frank, Sohn von Hans Frank, geboren 1939, wurde Journalist und veröffentlichte 1987 das Buch „Der Vater. Eine Abrechnung“ über seine Auseinandersetzung mit seinem Vater.
Ein tragisches Ende nahm die Familie von Joseph und Magda Goebbels, die am 1. Mai 1945 ihre sechs Kinder vergifteten und sich anschließend das Leben nahmen, wie die Erläuterungen in einem weiteren Bericht zeigen.