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Am Amtsgericht Wismar wurde Christopher R. wegen seines Verhaltens bei einem schweren Verkehrsunfall auf der A20 im August 2020 verurteilt. Der Bundeswehrsoldat wird für schuldig befunden, mit einer Geschwindigkeit von 248 km/h einen Kleinwagen gerammt zu haben, was zum Tod von zwei Personen, 19 und 45 Jahre alt, führte. Er muss nun für drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis.
Die Staatsanwaltschaft hatte in dem langwierigen Verfahren, das fast ein Jahr und 34 Verhandlungstage in Anspruch nahm, eine Haftstrafe von dreieinhalb Jahren gefordert. Die Verteidigung plädierte hingegen auf Freispruch und kündigte an, gegen das Urteil Berufung einzulegen.
Details zum Vorfall
Vor dem Unfall hatte Christopher R. einen Alkoholtest auf einem Rastplatz abgelehnt. Zeugen berichteten von gefährlichen Fahrmanövern, während der BMW des Angeklagten in Schlangenlinien unterwegs war. Bei einer Atemalkoholmessung im Fahrzeug zeigte das Gerät 0,0 Promille. Daher durfte er seine Fahrt fortsetzen, was nun erneut in den Fokus rückte, da die beiden an dem Unfallort eingesetzten Polizisten ebenfalls vor Gericht stehen sollen. Ihr Verfahren steht jedoch noch vier Jahre nach dem Unfall aus.
Die Tragweite von Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss bleibt ein ernstes Thema. Laut Daten, die in einer anderen Untersuchung veröffentlicht wurden, starben in Deutschland im Zeitraum von 2010 bis 2019 durchschnittlich 1,78 Personen pro eine Milliarde Personenkilometer, die im Auto zurückgelegt wurden. 2017 verzeichnete Deutschland 13.343 Alkoholunfälle mit Personenschaden, was in 231 Todesfällen resultierte, wie dasfinanzen.de berichtete.