Erika Lohner, eine herausragende Persönlichkeit in der Kulturlandschaft von Friedrichshafen, ist am 4. Dezember verstorben. Die Stadtverwaltung Friedrichshafen bestätigte den Verlust und Oberbürgermeister Simon Blümcke würdigte Lohner für ihr Engagement in der Region. Lohner, die seit 1957 in Friedrichshafen lebte, leitete über 17 Jahre ehrenamtlich die Galerie Plattform 3/3. Diese Galerie, die zunächst im Fallenbrunnen und später im Kulturhaus Caserne angesiedelt war, bot vor allem regionalen Künstlern eine Plattform und half ihnen, über die Stadtgrenzen hinweg bekannt zu werden.
Im Jahr 2017 erhielt Lohner den Ehrenbrief der Stadt Friedrichshafen. Die Auszeichnung wurde ihr vom damaligen Oberbürgermeister Andreas Brand überreicht. Blümcke betonte in seiner Ansprache die Mischung aus Selbstbewusstsein, Selbstlosigkeit und Bescheidenheit, die Lohner auszeichnete. Neben der Organisation von Kunstprojekten fand Lohner auch Zeit, ihre eigene Kunst zu entdecken und auszudrücken, insbesondere nach dem Auszug ihrer Söhne. Ihre Bilder sind bekannt für ihre kraftvolle Ausdrucksweise.
Engagement in der Kunstszene
Erika Lohner leitete die Galerie Plattform 3/3 seit ihrer Gründung und überwachte in den Anfangsjahren bis zu 15 Ausstellungen pro Jahr. Diese intensive Arbeit stellte sich jedoch als auf Dauer nicht haltbar heraus, sodass sie ihre Aktivitäten anpassen musste. Ihre engagierte Arbeit umfasste neben der Organisation der Ausstellungen auch Besuche in den Ateliers der Künstler und die Werbung für diese. Es war Lohners Initiative, die zur Renovierung des zum Kulturhaus Caserne gehörenden Raumes führte. Nach ihrem Ausscheiden äußerte sie Bedenken über die Zukunft der Plattform, die ab 2019 von der Kulturhaus Caserne gGmbH weitergeführt wird.
Lohner plante zudem, beim Kunstunterricht in der Tannenhagschule zu helfen. Ihre eigene Malerei hat sich im Laufe der Jahre entwickelt und zeigt nun leuchtkräftige Farbwirbel, wobei der Mensch oft nur als Kontur präsent ist. Die Stadt Friedrichshafen spricht der Familie von Erika Lohner ihr Beileid aus, würdigt gleichzeitig ihr Lebenswerk und ihren tiefen Einfluss auf die lokale Kunstszene.
