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Kampf um Wohnraum: Hamburgs Baugenehmigungen bleiben hinter Erwartungen zurück

In Hamburg wurden im Jahr 2024 insgesamt 6.710 neue Wohnungen genehmigt, was einem Anstieg von knapp 25 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht, als lediglich 5.404 Wohnungen genehmigt wurden. Dieses Ergebnis zeigt jedoch eine Diskrepanz zu den ursprünglich angestrebten 10.000 Genehmigungen, die sich der BFW Landesverband Nord gewünscht hatte. Kay Brahmst, der Vorstandsvorsitzende des BFW, äußerte sich besorgt über die hohen Baukosten, die viele Projekte verhindern und sieht in der derzeitigen Situation eine besorgniserregende Entwicklung im frei finanzierten Wohnungsbau.

Positiv hervorzuheben ist jedoch der Anstieg an öffentlich geförderten Wohnungen: Im Jahr 2024 wurden 3.092 Genehmigungen erteilt, was die höchste Anzahl an bewilligten Sozialwohnungen seit fünf Jahren darstellt. Insgesamt hatten fast die Hälfte der genehmigten Wohnungen in Hamburg 2024 einen öffentlichen Förderstatus. Dies führte zu einer Gesamtzahl von 138.932 genehmigten Wohnungen seit 2011, wovon 40.539 Neuerungen im Bereich der Sozialwohnungen entfallen.

Strukturelle Herausforderungen im Wohnungsbau

Trotz des Anstiegs der Gesamtzahl der genehmigten Wohneinheiten offenbart sich in Hamburg eine strukturelle Problematik im Wohnungsbau. Laut dem BFW zeigen sich erhebliche Unterschiede zwischen den Ansprüchen und der tatsächlichen Umsetzung. Dies liegt vor allem an den steigenden Material- und Lohnkosten, die Bauträger veranlassen, zögerlich auf neue Projekte zu reagieren. Der BFW Nort hilft, rund 180.000 Wohnungen in Norddeutschland zu verwalten und erstellt mehr als 60 Prozent des Neubauvolumens in Hamburg.

Die genehmigten Wohneinheiten 2024 verteilen sich auf folgende Bezirke: Hamburg-Mitte (1.274), Altona (893), Eimsbüttel (605), Hamburg-Nord (1.179), Wandsbek (1.952), Bergedorf (194), Harburg (544) und in Vorbehaltsgebieten (69).

Aussichten und Entwicklungen

Der BFW wird am 20. Februar 2025 ein Neubaumonitoring vorstellen, das weitere Informationen zur Marktentwicklung liefern könnte. Darüber hinaus wird auf dem Landesverbandstag am gleichen Tag über mögliche Lösungsansätze diskutiert, um die anhaltende Verknappung von Mietwohnungen im mittleren Preissegment zu adressieren. Experten sehen jedoch auch Lichtblicke durch neue Bauverfahren und die Digitalisierung im Planungsprozess, was Hoffnung auf eine Trendwende im entsprechenden Segment gibt.

Zusammenfassend zeigt sich, dass Hamburg beim Wohnungsbau vor Herausforderungen steht, jedoch mit positiven Entwicklungen im Bereich der Sozialwohnungen und einem Anstieg der Gesamtgenehmigungen aufwarten kann.