Hamburg

Elbtower in Hamburg: Kommt das Naturkundemuseum als Retter?

Der Elbtower in der Hamburger HafenCity sollte ursprünglich 245 Meter hoch werden. Aufgrund der Insolvenz des Investors René Benko und der damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten ruhen die Bauarbeiten seit Ende Oktober 2023. Die Stadtentwicklungsbehörde äußert Bedenken hinsichtlich einer möglichen Reduzierung der Höhe auf 100 Meter, da dies als unwirtschaftlich eingeschätzt wird. Die Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) sieht eine geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Elbtower nur 100 Meter hoch bleibt, da die vermietbare Nutzfläche bei dieser Höhe unter 70 Prozent sinken würde.

Die fehlenden oberen Etagen sind entscheidend für die Mieteinnahmen des Privatinvestors, da höhere Quadratmeter-Mieten an der Spitze notwendig sind, um die hohen Baukosten zu decken. Eine Reduzierung würde auch bedeuten, dass viele teure Investitionen überflüssig wären. Zudem sind die Technikflächen im Keller für den geplanten 245-Meter-Bau ausgelegt. Für eine Änderung des Entwurfs wäre die Zustimmung des Architekten erforderlich, und ein neuer Bebauungsplan könnte Jahre in Anspruch nehmen. Die Behörde kommt zu dem Fazit, dass sich kein Investor für eine dauerhafte Höhe von 100 Metern finden lassen würde.

Museum als potenzieller Ankermieter

Der vorläufige Insolvenzverwalter verhandelt derzeit mit einem Konsortium um den Immobilienunternehmer Dieter Becken über einen Verkauf des Elbtowers. Als möglicher Hauptmieter wird ein Naturkundemuseum der Leibniz-Gemeinschaft in Betracht gezogen. Bürgermeister Peter Tschentscher zeigt sich offen für die Idee, sofern die Interessen der Stadt gewahrt bleiben. Er hebt die Bedeutung von Wirtschaftlichkeit und Attraktivität für Wissenschaft und Öffentlichkeit hervor.

Die Stadt plant, bis 2027 ein neues Naturkundemuseum zu errichten, das die Sammlung des Hamburger Centrums für Naturkunde mit rund zehn Millionen Objekten beherbergen soll. Die geschätzten Kosten für das Gebäude liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen durch die Stadt sowie private Sponsoren finanziert werden. Allerdings äußert die Opposition Kritik an dieser Lösung, da befürchtet wird, dass möglicherweise öffentliches Geld für den Elbtower ausgegeben werden könnte.

Der Elbtower war ursprünglich ein Projekt der insolventen Signa Prime Selection AG, welches 2025 für etwa 950 Millionen Euro fertiggestellt werden sollte. Bauarbeiten wurden bei einer Höhe von 100 Metern eingestellt, da Rechnungen nicht bezahlt wurden. Der geplante Elbtower sollte über 60 Stockwerke verfügen und von dem Architekturentwurf von David Chipperfield geprägt sein, wie ndr.de berichtete. Weitere Details zur aktuellen Situation und den möglichen Zukunftsperspektiven des Elbtowers bietet ein Artikel auf welt.de.