
In Bischofswerda steht ein 45-Jähriger vor dem Landgericht Görlitz, dem vorgeworfen wird, seinen Bruder am 7. Januar 2024 mit einem Messer getötet zu haben. Der Streit zwischen den Brüdern soll sich um ihren todkranken Vater gedreht haben, der eine Ursache für den eskalierenden Konflikt bildete, wie Sächsische.de berichtete.
Der Angeklagte befindet sich seit Anfang Januar 2024 in Untersuchungshaft. Der Prozess begann am 20. Dezember 2024 und wurde am Montag fortgesetzt. Mehrere Zeugen, darunter zwei 19-Jährige, die den Bruder des Angeklagten begleiteten, sowie die Lebensgefährtin des Angeklagten, ein Rettungssanitäter und eine Anwohnerin, wurden bereits im Rahmen des Verfahrens vernommen.
Zeugenberichte und weitere Fakten
Einer der jungen Männer berichtete, dass es während eines Gesprächs am Telefon zu einem Streit gekommen sei, der möglicherweise den Vater betraf. Zeugen zufolge hatte der Angeklagte, der sich um den kranken Vater kümmerte, seinen Bruder zur Rede gestellt, weil dieser ihn nicht besucht hatte. Während der Schlägerei zwischen den Brüdern, die sich anschloss, wurde der Bruder des Angeklagten von diesem mit einem Messer verletzt, was zu erheblichen Verletzungen am Arm und Brustkorb führte.
Ein anderer Zeuge berichtete, dass er selbst mit einem Messer eingestochen wurde, sich jedoch schnell zurückzog, um die Blutung zu stillen, und zur Polizei lief. Dabei sah er seinen blutenden Freund, der um Hilfe rief: „Er hat mich umgebracht.“ Die Lebensgefährtin des Angeklagten erwähnte, dass es bereits ein langjähriges Zerwürfnis zwischen den Brüdern gegeben habe und dass der Bruder des Angeklagten sie zuvor angegriffen hatte, bevor die Prügelei ausbrach.
Ein Rettungssanitäter konnte jedoch nicht bestätigen, ob der Angeklagte am Tatort war. Zudem sind Unklarheiten bezüglich des verwendeten Messers entstanden, da dieses keine Blutspuren aufwies. Der nächste Gerichtstermin ist für den 23. Januar 2025 angesetzt, um weitere Gutachten und die Telefonkommunikation auszuwerten, wie Radiolausitz.de berichtete.